Merkel empfängt thailändische Premierministerin Yingluck Shinawatra

Thailand will engere Zusammenarbeit mit Deutschland

Deutschland und Thailand wollen ihre Wirtschaftsbeziehungen ausbauen. Dies haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra am Mittwoch in Berlin vereinbart. Deutschland könne dem Königreich etwa beim Ausbau von erneuerbaren Energien sowie der Berufsbildung helfen, sagte Merkel nach einem Treffen. Sie verwies darauf, dass jetzt schon mehr als 600 deutsche Unternehmen in Thailand tätig seien. Die Kanzlerin sprach sich dafür aus, die Verhandlungen über ein EU-Freihandelsabkommen mit dem aufstrebenden Thailand zu beschleunigen. 



Yingluck, die von 73 Wirtschaftsvertretern begleitet wird, wünschte sich von Deutschland auch Hilfe bei der Sicherheit von Lebensmitteln sowie beim Katastrophenschutz. Die thailändischen Einfuhren aus Deutschland erreichten im letzten Jahr ein Volumen von 5,4 Milliarden US-Dollar (ca. 4,4 Mrd Euro), die thailändischen Ausfuhren summierten sich auf 3,8 Milliarden US-Dollar (ca. 3,1 Mrd Euro). Eine halbe Million deutscher Touristen besucht jährlich das Land. 

Für die im vergangenen Jahr ins Amt gekommene Yingluck ist der Besuch in Berlin die erste offizielle Auslandsreise außerhalb Asiens. Zuletzt war ein Regierungschef aus Bangkok vor 17 Jahren in Deutschland. Beide Länder haben vor 150 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen. 

Die 45-Jährige frühere Unternehmerin war vor gut einem Jahr ins Amt gekommen. Sie ist die Schwester des aus dem Amt geputschten Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der aus dem Exil weiter wichtige politische Fäden in Bangkok ziehen soll. 

(dpa)