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Miss World 2011 auf dem Wiener Opernball

Richard Lugner mit den Fotos von Kim Kardashian (r.) und Ivian Sarcos (l.). Foto: Herbert Neubauer

Sie will etwas lernen, im Ernst. Es kommt nicht oft vor, dass ein Gast von Richard Lugner den Besuch des Wiener Opernballs als eine Art Bildungsreise sieht.

«Die Spanische Hofreitschule, Schubert, Strauss, die Sachertorte, die goldenen Elemente in Gustav Klimts Gemälden. All dies ist ein Teil des kulturellen Images - welches ich ergründen möchte», sagt Ivian Sarcos aus Venezuela.

«Miss World 2011» will etwas Sightseeing machen in Wien, die Hofburg und den Stephansdom besuchen - Letzteres ist für die frühere Klosterschülerin fast Pflicht. Die 24-Jährige, die zur Zeit in Paris lebt, scheint am 27. Februar neben Glanz auch Substanz in die Loge des 81-jährigen Unternehmers Lugner bringen zu wollen. Dabei dürfte die Aufmerksamkeit aber seinem Stargast Nummer 1 - It-Girl Kim Kardashian - gelten.

Ist es ein Problem, wenn man als «Miss World» im Schatten einer anderen Frau steht? «Es ist nicht an uns zu entscheiden, wer im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen sollte», sagt Sarcos höflich und ausweichend.

In der Tat verbindet sie mit dem Abend weiterreichende Hoffnungen, als die, die meistfotografierte Person zu sein. Sarcos, die als Vollwaise und eines von 13 Kindern aufgewachsen ist, möchte zwar nicht die Welt, aber doch zumindest ein wenig den Amazonas retten. Sie hat eine Stiftung gegründet, um den Raubbau an der Natur zu bekämpfen, unterstützt den Schutz von Wasserschildkröten, sammelt nach eigenen Worten auch Spenden für arme Schulen.

Ihren Auftritt beim Opernball wolle sie auch nutzen, um für ihre Stiftung zu werben, sagt sie. Ihren Gastgeber Lugner, der seit 1992 meist berühmte Frauen für ein Honorar in seine Loge einlädt, kennt sie noch nicht, findet aber - ganz Diplomatin - freundliche Worte für ihn. «Herr Lugner ist ein ganz spezieller Mensch. Er hat eine unermessliche Energie. Er ist ein Beispiel für ewige Jugend.»

Doch ausgerechnet die «ewige Jugend» ist deutlich angekratzt. Jedenfalls ist Lugner von den vielen Sonderwünschen von Stargast Nr. 1 etwas entnervt. Kim Kardashian will mit üppigem Gefolge anreisen, darunter Bodyguards, Friseuse und eigenes Kamerateam. Außerdem tritt sie zum Leidwesen des 81-Jährigen als besonders fürsorgliche Mutter auf. Das luxuriöse Großraum-Auto, mit dem die 33-Jährige in Wien unterwegs sein wird, wurde eigens mit aus den USA eingeflogenem Kinderbettchen ausgestattet, so dass der acht Monate alte Nachwuchs allen Komfort auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt genießen kann.

Rund um den Ball müssen beide Frauen bei Pressekonferenzen und Autogrammstunden in Lugners-Einkaufszentrum auch arbeiten. Der Unternehmer rechnet mit großem Auflauf vor seinem Geschäftshaus. Die Menschenschlange gilt als wichtiges Indiz, ob der PR-Coup mit den Stargästen gelungen ist. Damit er sich am Abend auch ein wenig unterhalten kann, hat Lugner erstmals Englisch-Stunden genommen. Das ist gut so, denn zumindest ein Gast will Konversation machen: «Ich hoffe, mich beim Opernball zu vergnügen und neue Freunde und Menschen mit interessanten Lebenserfahrungen zu treffen», sagt Ivian Sarcos.

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