Moskau: Grüne Wolke sorgt für Panik

Ausgerechnet am 26. Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl versetzt eine mysteriöse grüne Wolke Moskau in Angst und Schrecken. Während die Netzgemeinde eine Verschwörung (t)wittert, hat die russische Regierung eine ganz natürliche Erklärung für die Himmelserscheinung. 

„Grüne Wolken kommen auf Moskau zu, droht uns die Apokalypse?“, titelt die russische Tageszeitung „Komsomolskaya Pravda“. Zuvor hatte sich am Donnerstag bereits über den Kurznachrichtendienst Twitter eine Welle der Panik aufgebaut. Ausgerechnet am 26. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl, das knapp 700 Kilometer südwestlich von Moskau liegt, wurde die aus dem Südwesten aufziehende Wolke gesichtet. Die perfekte Grundlage für Verschwörungstheorien im Netz: Gab es einen tödlichen Chemieunfall mit giftigen Gasen? Droht uns gar die Invasion von Außerirdischen?

Die russischen Behörden gaben bereits Entwarnung: Die giftgrüne Wolke ist keine Gefahr für die Menschheit - wohl aber eine Katastrophe für Moskauer Allergiker.  „Die große Hitze in der Moskauer Region führte zu einem konzentrierten Aufkommen von Pollen, die sich in der Luft zu einer solchen Wolke formieren können“, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax einen Regierungsvertreter. Die grüne Wolke trage also keine Chemikalien, sondern lediglich grüne Birkenpollen, die derzeit in viermal höherer Konzentration als üblich in der Luft schwirrten, so die offizielle Erklärung.

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Und in der Tat scheint die bedrohlich wirkende Wolke lediglich Niesanfälle auszulösen. „Diese Art von Pollen kann ziemlich lange in der Luft bleiben – ungefähr vier Wochen“, zitiert der russische Fernsehsender RT den Biologen Vladimir Murashov. Selbst größere Distanzen – bis zu zehn Kilometer weit – könnten die Pollen in einer solchen Wolkenformation von den Bäumen weggetragen werden.