Nintendo bleibt der Spiele-Konsole treu

Wii U von Nintendo: Der Spiele-Spezialist will trotz schwacher Verkäufe der neuen Konsole am bisherigen Geschäftsmodell festhalten. Foto: Robin Van Lonkhuisen/epa

Neue Spiele, bessere Kundenbindung - und ein noch geheimnisvolles «Gesundheits-Produkt» am Horizont: Der Spiele-Konzern Nintendo will sich ohne einen Strategiewechsel aus der Krise kämpfen. Einem Abschied vom Konsolen-Geschäft erteilt Nintendo eine Absage.

Der japanische Spiele-Spezialist Nintendo will trotz schwacher Verkäufe seiner neuen Konsole Wii U an dem bisherigen Geschäftsmodell festhalten. «Wir glauben, dass Videospiele-Plattformen, die Geräte und Software vereinen, unser Kerngeschäft bleiben werden», erklärte Konzernchef Satoru Iwata vor Investoren am Donnerstag (30. Januar). Zuallererst wolle er betonen, dass sich Nintendo nicht verändern werde.

Iwata setzt weiterhin darauf, dass populäre neue Spiele das Interesse an der Wii U anfachen werden. Als nächster potenzieller Hit soll im Mai das Rennspiel «Mario Kart 8» erscheinen. Zudem will Iwata Games von der mobilen Konsole Nintendo 3DS auch auf die Wii U bringen. Der Inhalt der beiden DS-Displays soll dabei nebeneinander auf dem Touchscreen des Wii-U-Gamepads erscheinen. Ob das Bild gleichzeitig auch auf dem Fernseher zu sehen sein wird, ist noch unklar - die sehr geringe Auflösung der DS-Displays könnte dabei ein Hindernis sein.

Der Nintendo DS wird damit Teil der sogenannten Virtual Console auf der Wii U. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Downloadplattform, auf der Besitzer von Wii, Wii U und 3DS ausgesuchte Spiele für ältere Nintendo-Geräte herunterladen können. Unterstützt werden unter anderem Titel für NES, SNES und Game Boy. Die Preise liegen bei etwa 5 bis 15 Euro pro Spiel. Zu Preis und Erscheinungsdatum der ersten DS-Spiele für die Wii U macht Nintendo noch keine Angaben.

Im laufenden Jahr will der Konzern zudem erste Details zu einem noch nicht näher beschriebenen «Gesundheits-Produkt» bekanntgeben. Auf den Markt kommen solle es jedoch voraussichtlich erst 2015.

Nintendo rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust, weil sich die Ende 2012 gestartete Wii U deutlich schlechter verkauft als gedacht. Jüngst kappte der Konzern die Absatzprognose für das bis Ende März laufende Jahr von 9 auf 2,8 Millionen Geräte. Branchenanalysten drängen Nintendo deshalb dazu, Spiele mit seinen populären Figuren wie Mario oder Zelda auch für Smartphones anzubieten.

Iwata erteilte solchen Ideen eine klare Absage. Nintendo arbeite wie bisher an neuen Geräten - «und wir haben keine Pläne, unsere eigenen Hardware-Systeme aufzugeben und unsere Achse hin zu anderen Plattformen zu verschieben». So seien die 42,7 Millionen verkauften Geräte des Nintendo 3DS eine solide Basis, auf der man aufbauen könne. Zugleich erkenne Nintendo an, dass sich die Gewohnheiten der Menschen mit dem Vormarsch des Internet und mobiler Geräte dramatisch verändert hätten. Unter anderem soll die Bedienung der Konsolen verbessert werden.