Papst-Rücktritt: Blitz, Donner und eine Prophezeiung

Nach dem Paukenschlag im Vatikan blühen im Netz die Verschwörungstheorien

Einen Donnerschlag im Vatikan – den gab es am Montag nicht nur im übertragenen, sondern auch im wörtlichen Sinne. Am Abend des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. tobte ein eindrucksvolles Gewitter über dem Vatikan, ein Blitz schlug in die Kuppel des Petersdoms ein. Die Bilder davon sind ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker. Schon verknüpfen sie den Papst-Rücktritt und die Naturgewalt mit einer alten Prophezeiung über den Untergang Roms.

Die Weissagungen des Malachias sind von jeher ein beliebtes Sujet für Untergangspropheten. Malachias, ein irischer Erzbischof aus dem 12. Jahrhundert, wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Immer wieder werden ihm Prophezeiungen über zukünftige Päpste zugeschrieben, die im 16. Jahrhundert an die Öffentlichkeit gelangten - und die angeblich schon des Öfteren zutreffende Vorhersagen über spätere Kirchenoberhäupter enthielten.

Das Unheimliche an den Prophezeiungen: Ihnen zufolge soll der Nachfolger von Papst Benedikt XVI. der letzte Papst der Geschichte sein – und die Stadt Rom soll während seiner Amtszeit vollständig zerstört werden.

Unnötig zu sagen, dass sich da viele User von Blogs und Internetforen angenehm gruselten, als die Nachrichtenagenturen Bilder von Blitzen über dem Petersdom am Abend des Papst-Rücktritts verbreiteten. Und dann soll obendrein noch ein Asteroid am 15. Februar unheimlich nah an der Erde vorbeifliegen! Da kann man ja nur an ein Zeichen von Gott glauben…

Doch leider gibt es auch bei dieser Verschwörungstheorie wieder allerlei Spielverderber. Historiker wie Vertreter der Kirche halten die "Weissagungen des Malachias" für eine dreiste Fälschung. Die Prophezeiungen sollen erst im 16 Jahrhundert erfunden und dann dem armen Malachias fälschlicherweise in die Schuhe geschoben worden sein. Doch auch wenn die Papst-Prophezeiung wohl eher in die Kategorie Maya-Kalender einzustufen sein dürfte – einen Plot für Hollywood-Streifen à la "Da Vinci Code" liefert sie allemal.

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