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Paramount-Freizeitpark: Spinnenkolonie muss umziehen

Bis Ende 2019 soll in der Grafschaft Kent bei London ein neuer Paramount-Themenpark entstehen – ein gigantisches Projekt: Doppelt so groß wie der rund 250 Hektar große Olympiapark in der englischen Hauptstadt soll die Parkanlage werden – und damit langfristig Disneyland Paris ernsthafte Konkurrenz machen. Den Bauplänen steht derzeit nur eins im Weg: Eine Kolonie seltener Springspinnen.

Immer wieder kommen sich Artenschutz und ambitionierte Bauprojekte ins Gehege. Diesmal sind es nicht Kröten auf Wanderschaft, die einen Autobahnausbau blockieren; eine seltene Spinnenspezies bringt die Bauarbeiten am Paramount-Vergnügungspark auf der Swanscombe Halbinsel im Südosten von London zum erliegen. Die Tiere stehen auf der Prioritätenliste zum Schutz der Artenvielfalt, damit sind sie zwar nicht per Gesetz vor Eingriffen in ihren Lebensraum geschützt, aber die Bauträger sind dennoch besorgt um das Wohl der Tiere. „Wir werden uns um die Spinnen kümmern. Wir tun eine gute Sache“, erklärte Tony Sefton, Projektleiter der „London Resort Company Holdings“ (LRCH), gegenüber Yahoo!. Die Springspinnen sind neben Swanscombe nur noch ein weiteres Mal in England beheimatet, in einem Gebiet in der Grafschaft Essex.

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Tieren vorübergehend ein neues Zuhause zu suchen, damit Bauprojekte auf einem bestimmten Gelände entstehen können, sei nichts Ungewöhnliches, so Jeremy Kite, Stadtrat von Dratford, im Interview mit Yahoo!. „In der Vergangenheit ließen wir Fische umziehen und wir haben Wühlmäuse in den Urlaub geschickt. Das kommt recht häufig vor.“ Nach Abschluss der Bauarbeiten würde man die Tiere dann wieder in ihren angestammten Lebensraum zurückbringen.




Im Namen von Paramount Pictures soll bis Ende 2019 ein riesiger Film-Freizeitpark auf dem Gelände in der Grafschaft Kent entstehen. Die Anlage soll Besucher unter anderem mit einem Indoor-Wasserpark, Theatern, Kinos und Restaurants locken. Paramount Pictures zeichnet unter anderem für Kassenknüller wie „Titanic“, „Braveheart“ oder die „Indiana Jones“-Reihe verantwortlich. Durch den Park sollen 27.000 Jobs geschaffen werden. Die Kosten für die Verwirklichung des Freizeitpark werden auf zwei Milliarden Pfund geschätzt.