"Hirnfressender Parasit" löst gefährliche Erkrankung bei Mädchen aus

Der Besuch in einem Wasserthemenpark in Little Rock im US-Bundesstaat Arkansas wurde einer Zwölfjährigen zum Verhängnis. Beim Baden gelangte offenbar der Einzeller Naegleria fowleri über die Nase in das Hirn des Mädchens. Der Parasit löste dort wahrscheinlich eine „Primäre Amöben Meningoenzephalitis" (PAME) aus - er ernährt sich vom Gehirn seiner Wirte. Die Erkrankung verläuft fast immer tödlich.

Noch ist nicht zweifelsfrei

nachgewiesen, dass sich das Mädchen Kali Harding tatsächlich im „Willow Springs Water Park“ in Little Rock mit dem Parasiten infizierte. Sicherheitshalber wurde der Vergnügungspark aber vorübergehend geschlossen. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich sei, dort mit dem amöbenähnlichen Geißeltier (Naegleria fowleri) in Kontakt zu kommen, betonen die Besitzer David und Lou Ann Ratliff in einem offiziellen Statement.

Der Parasit ist nicht auf einen Wirt angewiesen, lebt im Süßwasser, in warmen, stehenden Gewässern, und ist winzig – mit 0,3 Millimeter eine unsichtbare Gefahr, denn beim Schwimmen oder Tauchen kann der Einzeller in die Nase der Menschen gelangen. Von dort aus dringt er ins Gehirn vor, ernährt sich von dem Organ und zerstört es allmählich. Nur eine von 128 Personen, bei denen in den USA während der vergangenen 50 Jahre eine eitrige Hirnhautentzündung dieser Art diagnostiziert worden war, überlebte. „Nachdem die Symptome eingesetzt haben, verläuft die Krankheit rasch und führt in der Regel innerhalb von fünf Tagen zum Tod“, heißt es auf der Website der US-Gesundheitsbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC).

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In den USA kam es bereits öfter zu Infektionen mit Naegleria fowleri. Im vergangenen Sommer starb ein Junge aus Minnesota ebenfalls an den Folgen von PAME. 2011 waren es vier Menschen, die ums Leben kamen, weil der Parasit ihr Hirn befallen hatte. Erste Anzeichen für eine Erkrankung sind plötzlich auftretende starke Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Genickstarre, Krämpfen, Verwirrtheit und Halluzinationen kommen. Schwimmer können sich nur schützen, indem sie die Nase mit einer Klemme verschließen und nicht mit dem Kopf unter Wasser tauchen. Bei heißen Temperaturen empfiehlt das CDC zudem, gefährdete Gewässer zu meiden, vor allem, wenn der Wasserstand niedrig ist.


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In Deutschland sind keine Fälle einer Erkrankung durch Naegleria fowleri bekannt.

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