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Patientin liegt im Sterben: Krankenhauspersonal informiert falsche Familie

Eine Familie in Großbritannien wurde um den Abschied von ihrer todkranken Mutter und Ehefrau gebracht. Nach einer Lungenentzündung lag Avril Chadwick im Sterben. Die Patientin hatte zuvor eine Anordnung zum Verzicht auf Wiederbelebung unterschrieben. Als ihr Zustand sich verschlechterte, wollte das Krankenhauspersonal die Angehörigen unterrichten. Der Anruf erreichte jedoch die falsche Familie.

Im Februar 2012 wurde Avril Chadwick mit einer Lungenentzündung ins Universitätsklinikum von Coventry eingeliefert. Ihr Zustand war ernst, doch man ging davon aus, dass sie überleben würde, berichtet der "Daily Telegraph". Drei Tage später musste die 57-Jährige zur Intensivbehandlung auf eine andere Station verlegt werden. Chadwicks Zustand verschlechterte sich rapide. Daraufhin wollte das Personal die Familie der Patientin kontaktieren, rief aber bei Linda Allen an. Deren Mutter lag ebenfalls nach einem kleinen Eingriff, von dem sie sich gerade erholte, in der Klinik. Fünf Mal erhielt Allen die Nachricht, dass sie sich von ihrer Mutter verabschieden solle. Dabei befand sich die Tochter bei einem Anruf sogar plaudernd an der Seite ihrer Mutter, schreibt die Zeitung.

Die Familie Chadwicks dagegen erreichte die wichtige Information nicht. Ehemann Thomas Chadwick und Tochter Jodie konnten nicht wissen, dass Avril Chadwick eine Anordnung zum Verzicht auf Wiederbelebung unterschrieben hatte. Im Falle eines Herz- oder Atemstillstands würden Ärzte also jegliche Wiederbelebungsversuche unterlassen. Als die Tochter nichtsahnend im Krankenhaus anrief, um sich nach dem Befinden ihrer Mutter zu erkundigen, war Chadwick wenige Minuten zuvor verstorben. Eine Krankenschwester am Telefon wollte den Angehörigen sogar den Besuch verweigern, berichtet die "Daily Telegraph". Später am Nachmittag kontaktierte das Krankenhaus die Familie erneut und ließ sie in die Klinik kommen; die Chadwicks hatten keine Chance, Avril in den Tod zu begleiten.

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Erst Wochen später stellte sich heraus, dass die Klinik irrtümlich mehrmals eine andere Familie angerufen hatte. "Wir waren die ganzen Zeit bei ihr, weil sie so krank war. Aber sie ist ganz allein gestorben", erklärte die Tochter laut "Daily Telegraph". "Es bricht mir das Herz daran zu denken, dass sie gestorben ist, ohne jemanden aus ihrer Familie um sich zu haben."

Das Krankenhaus hat sich mittlerweile für den Fehler entschuldigt. Die verantwortliche Krankenschwester arbeitet immer noch für die Klinik.


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