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Planking: Internet-Phänomen fordert erstes Todesopfer

Es ist ein Trend, der eigentlich nur unterhalten soll: Beim „Planking“ machen sich Personen im wahrsten Wortsinn steif wie ein Brett und versuchen so auf ungewöhnlichen Gegenständen oder an außergewöhnlichen Orten zu balancieren. Die Aufnahmen der skurrilen Aktionen sind im Netz wahre Klick-Hits. Am Wochenende allerdings kam der 20-jährige Australier Acton Beale beim „Planking“ ums Leben.  Der Todesfall scheint Fans des Trends jedoch keineswegs einzuschüchtern - ganz im Gegenteil.

Mehr als 100.000 Fans hat die Facebook-Seite „Planking Australia“. Gut möglich, dass Acton Beale einer davon war und seinen „Plankings“-Erfolg eben dort veröffentlichen wollte. Doch so weit kam es nicht. Am Wochenende kam der 20-jährige Australier bei einem waghalsigen Balanceakt ums Leben. Das berichtete die britische Tageszeitung „Daily Mail“.
 
Scheinbar hatte er, wie beim „Planking“ üblich, versucht, sich mit dem Kopf nach unten und lang und steif wie ein Brett mit seinem Körper auf der Brüstung seines Balkons in Brisbane, Queensland zu halten. Das schließen die Behörden laut „Daily Mail“ aus Augenzeugenberichten. Dabei  verlor Beale offenbar das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. „Er verlor tragischerweise den Halt und fiel auf den Boden“, zitiert das Blatt den stellvertretenden Polizeikommissar Ross Barnett. Erst kürzlich war ein ebenfalls 20-jähriger Australier verhaftet worden, nachdem er sich im „Planking“ auf einem Polizeiwagen versucht hatte.

Genau darin liegt der Nervenkitzel, die Herausforderung dieses neuen Internet-„Sports“: Je außergewöhnlicher, absurder der Ort, an dem das „Planking“ ausgeführt wird, desto spektakulärer. Bahngleise, Verkehrsstraßen, Bäume – nichts ist vor den Planking-Enthusiasten sicher. „Unter normalen Umständen kann Planking ziemlich harmlos sein“, erklärte Barrett. Allerdings stachelten sich die Leute zu immer mehr Wettbewerb an, wodurch das Risiko der Aktion zunimmt. „Daher befürchten wir, dass genau solche Dinge eintreten werden, und das will niemand sehen.“



„Planking“-Begeisterte scheinen solche Vorfälle indes wenig abzuschrecken: Auf dem Internetportal „YouTube“ laden User auch nach dem tödlichen Unfalls Beales ihre „Brett“-Stunts hoch. Auch auf der Facebook-Seite „Planking Australia“ werden nach wie vor beinahe im Minuten-Takt Fotos und Videos hochgeladen. Dazu finden sich unter anderem folgende Zeilen von Usern: „Planking ist nicht gefährlich. Unheimlich dumm zu sein, ist gefährlich.“ Manch einer versucht sich aber auch am Aufstellen von „Planking“-Regeln: „Regel Nummer eins: Sicherheit, Regel Nummer zwei: Nüchtern sein, Regel Nummer drei: Spaß haben und ein Foto machen, aber bringt euch oder andere niemals in Gefahr – Happy Planking…“

Polizeisprecher John-Paul Langbroek aus Queensland hofft ebenfalls auf das Verantwortungsgefühl. Die Polizei könne nur wenig ausrichten: „Die Leute müssen verstehen, dass es nicht der Job der Polizei oder Notdienste ist, sie aus unheilvollen Situationen zu retten“, erklärte er nach Informationen von Yahoo. „Das ist die Sache, die Queensländer begreifen müssen.“ Und nicht nur die: Schließlich ist „Planking“ mittlerweile weltweit zum Trend geworden.



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