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Polen will neue Zahl für Aufnahme von Flüchtlingen nennen

Flüchtlinge warten in Wien auf einen Zug Richtung Deutschland. Foto: Roland Schlager

Die polnische Regierungschefin Ewa Kopacz hat angekündigt, ihr Land wolle angesichts der in Europa ankommenden Flüchtlingsströme mehr Flüchtlinge als zunächst angegeben aufnehmen.

«Über die Zahl 2200 reden wir nicht mehr», sagte sie in Danzig (Gdansk). Details nannte sie aber nicht. Die Zusagen Polens könnten «nur im Geist der Verantwortung und der Einschätzung unserer Möglichkeiten» gemacht werden, sagte sie mit Blick auf den EU-Sondergipfel über Flüchtlinge Mitte September. Außerdem wies sie darauf hin, dass Polen bereits zahlreichen Ukrainern Zuflucht biete.

Außenminister Grzegorz Schetyna hatte zuvor Gesprächsbereitschaft über die polnische Flüchtlingspolitik signalisiert. «Europa sollte mit all seinen Problemen solidarisch umgehen, das ist nicht nur eine Frage der Migranten, der Nato und der Sicherheit», sagte er. «Wir sind auch zu Gesprächen über die schwierigsten Angelegenheiten bereit.»

Die liberalkonservative Regierungschefin Kopacz hatte noch in der vergangenen Woche betont, ihr Land setze bei der Aufnahme von Flüchtlingen auf das Prinzip der Freiwilligkeit. Polen hat sich bisher nur bereiterklärt, in den kommenden zwei Jahren 2000 Flüchtlinge aus Aufnahmelagern der EU und außerhalb Europas aufzunehmen. Diese Haltung Polens und anderer Staaten im Osten der EU hatte in den vergangenen Tagen wiederholt zu Kritik und Vorwürfen mangelnder Solidarität geführt.

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