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Prozessauftakt: Männer prügelten Koch zu Tode – weil das Essen nicht schmeckte

In Gedenken an den zu Tode geprügelten Koch werden Blumen niedergelegt.

Dieser schreckliche Vorfall liegt knapp zwei Jahre zurück, jetzt wird er vor dem Landgericht Flensburg aufgerollt: Angeklagt sind zwei Männer im Alter von 38 und 51 Jahren. Sie sollen den Koch eines Restaurants auf Sylt so heftig verprügelt haben, dass dieser an den Folgen der Misshandlungen starb. Der Grund für die Auseinandersetzung: Die mutmaßlichen Täter waren mit dem Essen, das der Koch zubereitet hatte, nicht zufrieden.

Laut Informationen des "Stern" hatten die beiden Angeklagten im Mai 2013 einen Imbiss im Lokal des japanischen Kochs Miki Nozawa genommen. Offenbar war die Qualität der Speisen nicht zur Zufriedenheit der Gäste. Sie kehrten am nächsten Tag zurück, um sich zu beschweren. Der ältere Mann habe sogar zehn Euro von Nozawa zurück gefordert. Doch bei einer mündlichen Beschwerde blieb es nicht. Zuerst habe der 51-Jährige den Koch nur geschubst, das Opfer habe sich laut einiger Augenzeugen allerdings kaum gewehrt. Die Drei wurden daraufhin des Lokals verwiesen. Doch im Vorraum des Sylter Restaurants ging die Auseinandersetzung weiter – und wurde um einiges heftiger.

Zuerst habe der ältere Mann Miki Nozawa gewürgt, anschließend sei der 38-Jährige auf den Japaner losgegangen. Mit Schlägen und Tritten habe er den Koch malträtiert, selbst als dieser bereits reglos am Boden lag. Laut der Staatsanwaltschaft haben beide Männer zur Zeit des Vorfalls unter erheblichem Alkoholeinfluss gestanden. Von den Prügelattacken im Vorraum des Restaurants habe keiner der Augenzeugen etwas mitbekommen.

Als die Polizei eintraf, konnten weder Atmung noch Puls bei dem Koch festgestellt werden. Zwar waren die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen offenbar erfolgreich, allerdings erlag das Opfer am nächsten Tag seinen schweren Kopfverletzungen. Die Angeklagten äußerten sich am ersten Prozesstag nicht zu dem Vorfall. Die Verhandlungen sollen am 9. März fortgesetzt werden.