Rasierklingen in Donuts und benutzte Kondome bei McDonald's

6,3 Millionen Euro wegen Salmonellen im Essen. 360.000 Euro Schadenersatz für eine am Kaffee verbrühte Zunge. Schlampereien bei der Hygiene und der Sicherheit ihrer Kunden können sich Fast-Food-Unternehmen in den USA eigentlich nicht leisten. Kläger freuen sich immer wieder über hohe Schadenersatzzahlungen. Das ruft auch Betrüger auf den Plan. Ein Paar verschluckte absichtlich Donuts mit Rasierklingen. Eine Mutter verklagt McDonald's, weil ihr Sohn angeblich ein benutztes Kondom gegessen habe.

Weil ihr zweijähriger Sohn Jacquel statt in einen saftigen Hamburger in ein benutztes Kondom gebissen habe, verlangt Anishi Spencer aus Chicago 50.000 US-Dollar (circa 38.000 Euro) Schmerzensgeld vom Fast-Food-Riesen McDonald's. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Jacquel habe das Kondom im Spielbereich des Schnellrestaurants gefunden und in den Mund gesteckt. In der Anklage heißt es, Jacquel habe „ernste und dauerhafte Verletzungen erlitten, physischer und psychischer Art.“ McDonald's glaubt der Geschichte der zweifachen Mutter nicht. „Dies sind nur Anschuldigungen und wir warnen eindringlich davor, irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen, ohne die Fakten zu kennen“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber dem Nachrichtensender NBC News.

Klarer ist der Fall bei einem offenbar lebensmüden Paar aus dem US-Bundesstaat Utah. Carole Lee Leazer-Hardman (39) und Michael Condor (35) wollten sich mit einer Klage gegen eine Filiale der Lebensmittelkette Smith's das Konto füllen. Sie kauften Donuts, steckten Rasierklingen in das Gebäck und aßen es auf, wie der Fernsehsender Sky News berichtet. Die gefährlichen Metallstücke waren eindeutig auf den Röntgenaufnahmen im Krankenhaus zu sehen. Makaber: Das Paar gab sogar einem Bekannten einen der präparierten Donuts. Der schnitt sich den Mund auf und rief die Polizei. Doch der riskante Plan ging nicht auf. Die Ermittler kamen dem Betrug auf die Schliche, das Paar wanderte ins Gefängnis.

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Neben den echten Ekel-Funden wie Glassplitter in einem Subway-Sandwich, Hühnchenniere bei Kentucky Fried Chicken und einem abgetrennten Finger im Burger der Restaurantkette Arby's machen regelmäßig Betrugsversuche Schlagzeilen. Die Aussicht auf hohe Schmerzensgeldzahlungen scheint die Fantasie zu beflügeln. Besonders dreist war ein Paar im US-Bundesstaat Nevada. Vor sieben Jahren fand es angeblich einen abgetrennten menschlichen Finger in der Chili-Suppe des Fast-Food-Restaurants Wendy's. Dann stellte sich heraus, dass das Paar den Finger absichtlich in die Suppe gelegt hatte. Das Körperteil hatte ein Bekannter bei einem Arbeitsunfall verloren.

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Bei der Zahlung von Schmerzensgeld werden in der USA und Australien sehr hohe Summen verhandelt. Im vergangenen Jahr musste Kentucky Fried Chicken 6,3 Millionen Euro an ein australisches Mädchen zahlen. Es hatte sich in einer KFC-Filiale mit Salmonellen angesteckt und ist heute schwer behindert. Der berühmte Fall einer Frau, die im Jahr 1994 McDonald's verklagte, nachdem sie sich an heißem Kaffee verbrüht hatte, wirkt dagegen unverhältnismäßig. Die Frau bekam in zweiter Instanz umgerechnet 360.000 Euro als Entschädigung zugesprochen.


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