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Riesen-Qualle: Rätsel um Tiefsee-Monster gelöst

Die Unterwasser-Aufnahmen einer Ölfirma gingen um die Welt. Die mit einer speziellen Kamera aufgezeichneten Bilder zeigen ein mysteriöses, beutelförmiges Wesen, das anmutig durch das Wasser gleitet. Von Tiefsee-Monster und Wal-Plazenta bis hin zum unspektakulären Fischernetz – die Spekulationen über die Identität des ominösen Protagonisten des Videos rissen nicht ab. Dabei ist das Tier eigentlich gar nicht so unbekannt.

Eine selten gesichtete Qualle sei es, die im YouTube-Clip vom 27. April durchs Wasser wabert. Das berichtet die britische Tageszeitung „Daily Mail“. Genauer gesagt, handelt es sich bei dem Tier um eine „Deepstaria Enigmatica“. Passenderweise übersetzt sich der Artenname „enigmatica“ mit „rätselhaft“.

Und in der Tat hatten die Aufnahmen für zahlreiche Spekulationen gesorgt. Es handele sich um ein Tiefsee-Monster, fürchteten die einen. Quatsch, das sei Walplazenta, mutmaßten die anderen. Wieder andere wollten in dem Tier nur ein schnödes Fischernetz ausmachen.

Die ungewöhnliche Bauch-Färbung hatte für zusätzliche Verwirrung gesorgt - genauso wie die weißen Fortsätze am Körper des Tieres. Doch ein Experte klärt auf. Dabei handele es sich nämlich um nichts weiter als die Geschlechtsorgane der Qualle, so Craig McClain vom „National Evolutionary Synthesis Center“ in der „Daily Mail“.


Steven Haddock vom „Monterey Bay Aquarium Research Institute“ erklärte Reportern der „Daily Mail“, warum die Aufnahmen des schönen Geschöpfs selbst für Experten zunächst so schwer einzuordnen waren. „Diese taschenförmige Qualle ist nicht selten, aber in dieser Größe (die Tiere können im Durchmesser bis zu 60 cm groß werden, Anm. d. Red.) nur selten intakt zu Gesicht zu bekommen“, so Haddock.

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Zudem seien die Quallen sonst nur in über 1500 Metern Meerestiefe zu finden, dort, wo sich Menschen nicht aufhalten. In der so genannten Tiefsee wachsen aufgrund des absoluten Lichtmangels keine Pflanzen. Dort herrschen extreme Lebensbedingungen für die erstaunlichweiser vielfältige Tierwelt. Erst ein Prozent der Tiefsee ist erforscht. Kein Wunder also, dass selbst die Profis mit der makellosen Riesen-Qualle erst einmal nichts anfangen konnten.