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Romantischer Skelett-Fund: Paar hält seit 1.500 Jahren Händchen

Forscher machten in Norditalien eine erstaunliche Entdeckung: Während einer Ausgrabung stießen sie auf die sterblichen Überreste eines Paares, das sich seit über einem Jahrtausend an den Händen hält. Zudem gehen die Archäologen davon aus, dass sich die beiden im Grab gegenseitig anblickten.

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„Ich war schon an vielen Ausgrabungen beteiligt, aber nie zuvor war ich so berührt“, sagte Donato Labate, Leiter des Projekts in der norditalienischen Universitätsstadt Modena, der britischen Zeitung „Daily Telegraph“. Er und sein Team haben in drei Metern Tiefe zwei Skelette in einem Grab gefunden – an sich nichts wirklich Ungewöhnliches. Doch diese hielten Händchen, und zwar seit dem fünften oder sechsten Jahrhundert nach Christi. >>> Zu den Bildern

Der Schädel der Frau war dem Mann noch immer zugewandt, während der des Mannes zur Seite gedreht lag. Die Forscher nehmen an, dass das Paar sich „gegenseitig in die Augen sah“. „Wir gehen davon aus, dass sie ursprünglich mit einander zugewandten Gesichtern begraben wurden“, so Labate. „Die Wirbelsäulen-Stellung des Mannes lässt vermuten, dass sein Kopf nach dem Tod zur Seite rollte.“ Schuld daran könnten Labate zufolge mehrere Überschwemmungen des nahegelegenen Flusses Tiepido gewesen sein.

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Die beiden Skelette, die sich in nicht besonders gutem Zustand befinden, sollen nun an der Universität von Bologna untersucht werden, um Informationen über das Alter des Paares, ihre Beziehung zueinander und die Todesursache herauszufinden. Aufgrund der Art des Grabes gehen Archäologen davon aus, dass das Paar nicht sonderlich reich war und möglicherweise von einem Bauernhof stammte. Geliebt haben sich die beiden offenbar umso mehr.