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«Rote Glut» ängstigt Badegäste in Holland

Niemand badet: Nach einer Invasion von Meeresleuchttierchen galt an drei Stränden der holländischen Küste ein vorübergehendes Schwimmverbot. Die Mikroorganismen können Haut und Atemwege reizen. Foto: Depolitieheli

Nach einer Invasion von Meeresleuchttierchen ist an drei Stränden der holländischen Küste das Baden zeitweise verboten gewesen. Die bedrohlich leuchtenden Schwärme von Mikroorganismen - die Medien nannten sie «Rode Gloed» (Rote Glut) - zogen sich jedoch schznell wieder zurück.

In Scheveningen, Wassenaar und Katwijk (Provinz Südholland) holten Rettungsschwimmer ihre roten Warnflaggen daraufhin wieder ein.

Auch viele deutsche Urlauber erlebten das Naturschauspiel an den beliebten Nordseestränden. Die wahrscheinlich Millionen von winzigen Meeresleuchttierchen (Noctiluca scintillans) waren am Sonntag vor den Küsten unweit von Den Haag aufgetaucht.

Die rötlich leuchtenden Mikroorganismen seien zwar nicht giftig, könnten aber Irritation der Haut und der Atemwege verursachen, warnte ein Sprecher der zum Umweltministerium gehörenden Wasserbehörde Rijkswaterstaat. «Es erscheint uns darum besser, wenn Menschen nicht ins Wasser gehen.» An den Stränden fuhren Autos mit Warnschildern entlang: «Zee gevaarlijk» (Gefahr im Meer).

Die meisten Badegästen hielten sich an die Warnung, manche waren verängstigt. Allerdings gab es etliche, die trotzdem ins Wasser gingen. «Wenn ich da wirklich nicht hinein gedurft hätte, dann hätten sie mich doch bestimmt rausgeholt», sagte ein niederländischer Urlauber Reportern. «Das Schwimmen war herrlich.»

Ein Sprecher des Niederländischen Instituts für Meeresforschung (NIOZ) erklärte später, das Badeverbot sei vielleicht eine zu starke Reaktion auf das Auftauchen der Meeresleuchttierchen gewesen. Dabei handelt es sich um Einzeller, die sich vor allen von Plankton ernähren und die Fähigkeit besitzen, Licht zu erzeugen.

Die Mikroorganismen treten an der niederländischen ebenso wie an der deutschen Nordseeküste in den warmen Monaten immer wieder in großen Schwärmen auf. Sie verschwinden aber meist nach kurzer Zeit.

Bericht von NOS.nl

Warnung von Rijkswaterstaat