Schulfrei wegen Hochzeit

Zunächst machte die Nachricht einen guten Eindruck: In einem Schreiben teilte eine Schulleiterin aus Großbritannien Eltern mit, dass ihre Schule wegen Weiterbildungsmaßnahmen für die Lehrer am Nachmittag geschlossen bleibe. Die Schüler bekämen schulfrei. Wie jedoch der Vater zweier Schüler herausfinden musste, bildeten sich die Lehrer mitnichten weiter – sondern feierten auf einer Hochzeit.

Als Kamal Hussain drei Lehrern seiner Kinder am 30. Oktober über den Weg lief, wurde er stutzig - denn sie waren außergewöhnlich fein herausgeputzt. Just an diesem Tag nämlich hatten seine Kinder ab 14 Uhr schulfrei bekommen, damit die Lehrer an einer Fortbildung teilnehmen konnten. Das zumindest stand in einem Schreiben, das die Direktorin der Grundschule im englischen Oldham den Eltern geschickt hatte.

Hussain rief in der Schule an und hakte nach. Die Überraschung: Eine Putzkraft erzählte ihm, dass die Lehrer bei der Hochzeit eines Kollegen seien. Wütend beschloss der Mann daraufhin, selbst auf der Feier vorbeizuschauen. Dort habe er die Schulleiterin mit 23 Lehrerkollegen inmitten der Hochzeitsgesellschaft angetroffen, erzählte er der „Daily Mail“. Die angebliche Schulung der Lehrkräfte sei eine Lüge gewesen. „Ich war einfach so sauer und wütend. Meinen Kindern bringe ich bei, dass man nicht lügen soll. Wo bleibt hier die Vorbildsfunktion?“ Er habe sein Vertrauen in die Schule verloren: „Ich möchte, dass meine Kinder woanders zur Schule gehen.“

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Kamal Hussain forderte eine Untersuchung der Angelegenheit. Schließlich hätten die Kinder wertvolle Unterrichtszeit verloren. Außerdem war Hussain wütend, weil er selbst kürzlich gebeten hatte, seine Kinder für den Besuch einer Hochzeit vom Unterricht zu befreien. Das sei ihm jedoch verwehrt worden, so die britische Tageszeitung.

Als Hussain die Schulleiterin zur Rede stellte, erklärte sie, eine amtliche Erlaubnis zu haben. „Das Kollegium durfte anderthalb Stunden lang im Rahmen der Personalentwicklung an der Recherche für die Feierlichkeiten anlässlich des goldenen Schuljubiläums teilnehmen“, erklärte sie laut „Daily Mail“ am Dienstag. Dabei sei es den Lehrern freigestellt gewesen, wann sie sich die Zeit dazu nehmen. „Einige wollten es sofort machen, andere nach der Hochzeit.“

Konsequenzen muss die Schule offenbar nicht fürchten. Das Ganze sei eine schulinterne Angelegenheit, erklärte ein Sprecher des Kollegiums.

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