Skelett-Fund: Toter war besessen von der Queen

Ein Gärtner des Britischen Königshauses entdeckte auf einer Insel im Londoner St. James Park das Skelett eines unbekannten Mannes. Mittlerweile ist bekannt, dass der Tote ein Stalker der Royal Family war. Von der Insel aus hatte der Obdachlose den perfekten Ausblick auf den Buckingham Palace. Zudem soll der gebürtige Amerikaner der Queen regelmäßig Pakete mit anstößigem Inhalt geschickt haben.

Am Nachmittag des 15. März arbeitete ein Gärtner im Auftrag des Britischen Königshauses auf West Island, einer mit Bäumen bepflanzten Insel im St. James Park nahe des Buckingham Palace. Beim Zusammenkehren von Blättern stieß der Mann plötzlich auf ein Skelett – daneben fand er mehrere leere Wodka-Flaschen und ein vermodertes gelbes Kissen. Unter Hochdruck versuchte die Kriminalpolizei das Rätsel um den unbekannten Toten zu lüften. Das Ergebnis wurde jetzt präsentiert: Bei dem Mann, dessen Überreste vermutlich drei Jahre lang unentdeckt geblieben sind, handelt es sich um einen Amerikaner namens Robert James Moore, der zum Zeitpunkt seines Todes Ende sechzig gewesen sein muss. Im Jahr 2007 war er aus den USA nach Großbritannien übergesiedelt, wo er wiederholt wegen kleinerer Delikte mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Doch was verschlug den Mann auf die Insel?

Moore war offenbar besessen von der Königsfamilie. Der Mann lebte im Schutz der Bäume auf West Island, von wo aus er den Buckingham Palace perfekt im Blick hatte. „Er war auf die Queen und die Königsfamilie fixiert“, sagte der Kriminalbeamte Mike West von der Polizeidienststelle Marylebone gegenüber dem „Daily Telegraph“. „Wir haben festgestellt, dass es keinen besseren Platz als West Island gibt, um unentdeckt den perfekten Ausblick auf den Hauptwohnsitz der Queen zu haben.“ Obgleich täglich unzählige Touristen die Insel besuchen und mindestens zweimal im Jahr ein Gärtner nach dem Rechten sieht, wurde Moore nie entdeckt. Wie ein Insider dem „Daily Telegraph“ sagte, ist die Insel ein gängiger Anlaufpunkt für Obdachlose. „Das tun mehrere. Sie ziehen ihre Kleider aus, stecken sie in eine Plastiktüte und schwimmen rüber. Die Polizei kriegt sie nicht zu fassen.“

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Moore gab sich jedoch offensichtlich nicht mit der bloßen Beobachtung des Buckingham Palace zufrieden: Er soll der Queen über mindestens 15 Jahre hinweg unzählige „seltsame und anstößige“ Pakete geschickt haben. Zum Beispiel befanden sich darin obszöne Fotos und merkwürdige Briefe mit einer Länge von bis zu 600 Seiten. Die Königsfamilie selbst wusste vermutlich nichts von dem Stalker– denn für gewöhnlich wird jede Briefsendung von der Metropolitan Police auf gefährlichen oder anstößigen Inhalt überprüft, bevor sie das Innere des Buckingham Palace erreicht.

Auch, wenn sein dunkles Geheimnis inzwischen gelüftet ist: Unbekannt bleibt die Ursache seines Todes. Selbst gerichtsmedizinische Untersuchungen lieferten kein Ergebnis. Die Royal Family beschränkte sich in der Stellungnahme zu dem Vorfall auf nur einen Satz: „Das ist die Angelegenheit der Polizei.“