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Tödlicher Biss: 19-Jähriger stirbt an halbem Keks

Schon als kleines Kind konnte Cameron Groezinger-Fitzpatrick Nüsse nicht ausstehen. Ihr Geruch habe ihn abgestoßen, erinnert sich seine Mutter. Ihr Sohn litt an einer Nussallergie, las deswegen immer akribisch die Inhaltsangaben auf Lebensmittelverpackungen. Doch am vergangenen Wochenende gab es kein Etikett, und auch sein Geruchskompass ließ ihn im Stich: Groezinger-Fitzpatrick biss in einen Keks und starb wenig später an einem allergischen Schock.

Nussöl ist eine beliebte Zutat zur Verfeinerung von Speisen. Für Cameron Groezinger-Fitzpatrick wurden nur wenige Tropfen der Delikatesse zum Verhängnis. Der junge Mann aus Plymouth im US-Bundesstaat Massachusetts war mit einem Freund im Auto unterwegs, als das Unglück geschah. Camerons Freund hatte Kekse gekauft, die weder verdächtig nach Nussanteil rochen noch schmeckten, jedoch nicht etikettiert waren, berichtete der Sender ABC.

Camerons Freund aß einen Keks und sagte, dass er nicht im geringsten nach Nuss schmeckte. „Mein Sohn soll daraufhin gesagt haben: ‚Ach, zur Hölle damit, ich wette, die sind in Ordnung‘“, sagte Groezinger-Fitzpatricks Mutter Robin im Interview. Nur Minuten, nachdem er von einem der Kekse abgebissen hatte, bemerkte der Wirtschaftsstudent die ersten Symptome einer allergischen Reaktion. Noch am selben Tag starb der 19-Jährige im örtlichen Krankenhaus.

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Das Tragische: Cameron war zwar binnen weniger Minuten zuhause angekommen, konnte aber seinen Epi-Stift, eine Autoinjektion gegen allergische Schockzustände, nicht finden. "Ich krieg keine Luft, ich krieg keine Luft", habe er immer wieder gesagt. Der Stift enthält Epinephrin (Adrenalin), das einen anaphylaktischen Schock verhindern kann. Auch seine Mutter fand nur ein älteres Medikament im Haus, das bereits seit zwei Monaten abgelaufen war. Der Notruf, den sie kontaktierten, riet dem Allergiker, die abgelaufene Dosis nicht einzusetzen – das Risiko sei zu hoch.

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Eine Fehlinformation, wie Ärzte im Nachhinein einräumen: Der Stift hätte bedenkenlos verwendet werden können, auch, wenn seine Wirkung womöglich beeinträchtigt war. Als ein Nachbar der Familie mit einem Epi-Stift aushelfen konnte, war es bereits zu spät: Die Adrenalin-Injektion konnte nicht mehr wirken. Sofort wurde Cameron in ein Krankenhaus gebracht, doch dort erwiesen sich alle Wiederbelebungsversuche als vergeblich.

„Ich wusste nicht, dass eine Nussallergie tödlich sein kann. Ich fühle mich so dumm“, sagte Robin Fitzpatrick gegenüber ABC. Die Mutter wusste seit dem achten Lebensjahr ihres Sohnes von der Allergie. Seitdem war in der Familie größte Vorsicht oberstes Gebot, mit dem Schlimmsten hatte aber nie jemand gerechnet. „19 Jahre lang lebte er sicher. Wir sind alle geschockt, sein Tod kam aus dem Nichts“, so die schockierte Mutter.


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