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Die Toten Hosen räumen bei Echo-Verleihung ab

Hannes Wader und Led Zeppelin für Lebenswerk geehrt

Die Toten Hosen sind die großen Sieger der diesjährigen Echo-Verleihung. Die Düsseldorfer Punk-Band bekam in Berlin vier der begeherten Musik-Preise verliehen. Einen mit Spannung erwarteten Auftritt bei der Gala hatte die ehemalige französische Präsidentengattin Carla Bruni.

In sieben Kategorien waren die Toten Hosen nominiert gewesen. Am Ende gewann die Band in den Bereichen Künstler Rock/Pop National, Bestes Produzententeam National und in den Königsdisziplinen Album des Jahres und Hit des Jahres. "Und ich habe den anderen noch gesagt, lasst uns den Scheiß von der Platte werfen", verriet Frontmann Campino, als er die Auszeichnung für das Lied "Tage wie diese" entgegennahm.

Je zwei Echos bekamen der Rapper Cro, die US-Künstlerin Lana Del Rey und Schlagersängerin Helene Fischer. Mit sechs Nominierungen hatte Cro neben den Toten Hosen zu den Top-Favoriten des Abends gehört. Geehrt wurde er als bester Hip-Hop-Künstler und als Newcomer National.

Fischer war Preisträgerin in den Kategorien Schlager und Musik-DVD und gleichzeitig die Moderatorin der Gala. Diese hatte die Sängerin zuvor mit einer akrobatischen Einlage eröffnet: An eine Seilkonstrukution gespannt war sie über das Publikum hinweg singend in die Halle eingeschwebt.

In bodenlangem, weißen Kleid nahm Lana Del Rey die Auszeichnungen als beste internationale Künstlerin und als bester internationaler Newcomer entgegen. Ihren Newcomer-Echo übergab ihr einer der Stargäste: die ehemalige französische First Lady Carla Bruni. "Es ist eine Ehre, das von Carla überreicht zu bekommen", sagte Del Rey.

Bruni selbst war nicht nur als Laudatorin gekommen. Im schlichten, schwarzen Hosenanzug machte sie auch Werbung für ihr Album und präsentierte das Lied "Mon Raymond". Darin besingt sie nach Meinung französischer Kritiker ihren Ehemann Nicolas Sarkozy.

In der Kategorie Rock/Alternative National gewann die Band Unheilig. Die Kategorie hatte im Vorfeld für Diskussionen gesorgt, weil zunächst auch die Band Frei.Wild nominiert gewesen war. Weil Frei.Wild Nationalismus verherrliche, hatten zwei Bands ihren Verzicht auf eine Teilnahme angekündigt. Die Veranstalter hatten Frei.Wild daraufhin wieder ausgeladen. Auf der Bühne ging am Donnerstag niemand auf die Vorfälle ein.

Ehren für ihr Lebenswerk empfingen Liedermacher Hannes Wader und die Band Led Zeppelin. "Ich fühle mich geehrt", sagte Wader, bevor er zur Gitarre griff und gemeinsam mit den Toten Hosen sein Lied "Heute hier, morgen dort" präsentierte. Tote-Hosen-Sänger Campino hatte zuvor bereits die Laudatio auf Led Zeppelin gehalten. Led Zeppelin sei die Band, die "all die süßen Klischees erfüllt, von denen ein Rockmusiker träumt, wenn er zum ersten Mal einen Proberaum betritt", beschrieb Campino die Alt-Rocker.

Seit 1992 verleiht die Deutsche Phono-Akademie den Echo, dieses Jahr in insgesamt 27 Kategorien. Zu der Gala waren auch internationale Künstler wie die Band Depeche Mode, das Duo Hurts und Sängerin Emeli Sandé gekommen.