USA entziehen betrunkenem Atomwaffen-General das Kommando

USA entziehen betrunkenem Atomwaffen-General das Kommando

Karriereeknick für Generalmajor Michael Carey: Der hochrangige US-Soldat verlor seinen Posten, weil er mehrfach betrunken im Dienst war. Besonders pikant ist die Affäre deshalb, weil der Luftwaffengeneral zuletzt die Verantwortung für das Arsenal interkontinentaler Atomwaffen der Vereinigten Staaten trug. Das geht aus einem jüngst veröffentlichten, offiziellen Bericht hervor.

Die gravierendsten Vorfälle um Michael Carey ereigneten sich bei einer Regierungsdelegation in Moskau im Sommer 2013. In dem Bericht der US-Luftwaffe wird erklärt, der Generalmajor habe sich derartig betrunken, dass er bei Besprechungen, dienstlichen Banketten und weiteren Unternehmungen der Delegation unangenehm auffiel. Zum Teil brauchte Michael Carey sogar Hilfe, um aufrecht zu stehen.

Sein Verhalten sei "unschicklich für einen Offizier und Gentleman", wie es in dem Bericht heißt. Darunter fallen auch Vorfälle wie ein Besuch in einem mexikanischen Restaurant, wo Michael Carey darauf gedrängt haben soll, mit der dort spielenden Beatles-Coverband zu singen. Anderen Tags sei er 45 Minuten zu spät zu einem Termin erschienen und habe bei einem Besuch eines Klosters gelallt, so der 42-seitige Bericht. Noch dazu habe sich der Generalmajor mit zwielichtigen Frauen eingelassen.

Betrunken im Dienst – das hätte bei Michael Carey besonders böse ins Auge gehen können. Schließlich war er als Kommandeur für ein großes Atomwaffen-Arsenal der USA verantwortlich. 450 ballistische Interkontinentalraketen standen unter dem Befehl des Generalmajors, so die "Washington Post". Im Oktober verlor er schließlich das Kommando, das er seit Juni 2012 innehatte. Allerdings findet Michael Carey als Assistent des Kommandeurs des Air Force Space Commando weitere Verwendung.