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Vater für sieben Tage - Tod nach Geburt der Tochter

Joanne und Gary Coleman planten ihr erstes gemeinsames Kind. Es gab Probleme, doch dann wurde sie schwanger. Das Glück schien vollkommen. Aber dann machte das Schicksal den Briten einen Strich durch die Rechnung.



Als Joanne ihren späteren Ehemann Gary Coleman im Alter von 30 Jahren auf einer Party kennenlernte, war es für beide Liebe auf den ersten Blick. Danach ging alles sehr schnell: Nach neun Monaten zog Joanne in die Nähe von Garys Militärbasis in der englischen Grafschaft Wiltshire. Coleman war Soldat seit seinem 16 Lebensjahr. Er war im Irak, im Kosovo und in Afghanistan stationiert und immer heil wieder zurückgekehrt.

Lebensgefährlich wurde es für ihn erst, als die Ärzte einen Tumor bei ihm feststellten. Ende 2011, kurz, nachdem er Joanne geheiratet hatte, konnte er plötzlich nichts mehr essen. „Als der Arzt sagte, dass es ein Tumor sei, geriet meine ganze Welt aus den Angeln“, erinnert sich Joanne im britischen Magazin „Reveal“.


Dank einer Chemotherapie konnte der Tumor zwar verkleinert und anschließend operativ entfernt werden, doch die Behandlung hatte Gary unfruchtbar werden lassen. Der Traum vom gemeinsamen Kind schien zerplatzt zu sein. Im Sommer 2012, als die beiden ihre Flitterwochen nachholten, geschah dann das Unmögliche: Joanne wurde schwanger. „Wir konnten unser Glück nicht fassen“, sagte sie. „Nach allem, was wir durchgemacht hatten, schien es einfach zu gut, um wahr zu sein.“ Und das war es leider auch.

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Wenige Wochen später bekam Gary starke Kopfschmerzen, und ärztliche Untersuchungen ergaben, dass der Krebs zurückgekehrt war – nun war er allerdings aggressiver. „Die Ärzte sagten uns, dass es diesmal nicht besser werden würde. Es war Krebs im Endstadium“, sagt Joanne. Garys Zustand verschlechterte sich, so dass er mit einer Sonde ernährt werden musste. „Das einzige, was ihn durchhalten ließ, war der Gedanke daran, dass er ein neues Leben geschaffen hatte“, sagt seine Frau heute. „Selbst an seinen schlimmsten Tiefpunkten brachte es ihn zum Lächeln, seine Hände auf meinen Bauch zu legen und unser Baby zu spüren.“

Er freute sich so sehr auf seine Tochter, die Amba heißen sollte, dass er Glückwunschkarten für ihren 13., 16. und 18. Geburtstag kaufte. Sie sollte wissen, wie sehr er sie liebte, wenn er nicht mehr da wäre. Aus Angst, Gary könnte die Geburt nicht mehr miterleben, brachte Joanne ihren Arzt dazu, vorzeitig einzuleiten. Am 2. April war es soweit. Gary war zu schwach, um dabei zu sein. Doch Joanne brachte seine Tochter so schnell es ging zu ihm. „Zu Hause legte ich Amba in die Arme ihres Vaters, und sein Gesicht war voller Ehrfurcht“, sagte sie dem Magazin „Reveal“. „Endlich waren wir die Familie, die wir immer sein wollten.“

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Wenige Tage später schlief Gary Coleman im Alter von 34 Jahren friedlich ein. Es wird noch dauern, bis Joanne seinen Tod verarbeitet hat, aber die gemeinsame Tochter spendet ihr Trost. Genau wie der Gedanke daran, dass ihr verstorbener Ehemann noch erleben durfte, wie es sich anfühlt, Vater zu sein – wenn auch nur für sieben Tage.