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Verschandeltes Jesus-Fresko: Internetgemeinde wagt sich an weitere Umstylings


Dank der stümperhaften Restaurationskünste der Rentnerin Cecilia Giménez kennt nun alle Welt das Fresko mit dem Titel „Ecce Homo“, das sich in der Kirche des spanischen Städtchens Borja befindet. Die Arbeit der 80-Jährigen hat mittlerweile zahlreiche Fans, die sich dank Bildbearbeitungsprogrammen anschicken, ihren Stil zu imitieren. In der Internetgemeinde wird auch vor großen Werken wie Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ oder Edvard Munchs „Der Schrei“ nicht Halt gemacht.

Hätte ein erfahrener Restaurateur Hand am Jesus von Borja angelegt, hätte das Ergebnis mit Sicherheit sicherlich den allgemeinen Ansprüchen entsprochen. Doch das 102 Jahre alte Jesus-Fresko, angefertigt vom bis dato wenig bekannten Künstler Elias García Martínez, sorgt dank der verpfuschten Restauration für einen wahren Touristenansturm in der spanischen Stadt Borja. Alle wollen das neue Antlitz des gekreuzigten Jesu sehen, das je nach Ansichtssache einem Igel, einem Wollknäuel mit Augen oder einem Monchhichi ähnelt, das kleine Äffchen, das in den 1980er Jahren in keinem Kinderzimmer fehlte. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, genauso wenig wie bei den Neuinterpretationen der (Steil-)Vorlage.



Die Internetgemeinde nimmt sich an der spanischen Seniorin Cecilia Giménez ein Beispiel und macht sich nun ebenfalls daran, große Kunstwerke zu „verschönern“. So wurde beispielsweise die Person mit dem geöffneten Mund in Edvard Munchs „Der Schrei“ und das geheimnisvolle Lächeln der „Mona Lisa“ durch den nichtssagenden Gesichtsausdruck des „Monchhihi“-Jesus ersetzt.



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Auch in Leonardo da Vincis „Das Abendmahl“ dinieren dank Fotomontage nicht mehr der Sohn Gottes und seine Aposteln miteinander, sondern 13 Doppelgänger des Giménez-Werks. Und Jan Vermeers „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ trägt zwar immer noch Schmuck im Ohr, aber das hübsche Gesicht ist verschwunden und wurde durch das knopfäugige Wollknäuel ersetzt.

Doch auch die neue Interpretation des „Ecce Homo“-Originals muss sich dank digitalem Pinselstrich neue Physiognomien gefallen lassen. Die Website „knowyourmeme.com“ zeigt Bilder, in denen „Simpsons“-Oberhaupt Homer, der langnasige Außerirdische Alf und der rosarote Panther den Giménez'-Artefakt aus dem Bild gekickt haben und nun selbst an Stelle von „Jesus“ posieren. Auf der Facebook-Seite „Señoras que restauran Cristos de Borja“ (zu Deutsch etwa: Frauen, die den Christus von Borja restaurieren"), die bereits mehr als 35.000 Fans hat, sind weitere Collagen des Kunstwerks zu sehen.

Im „echten“ Leben kämpfen Anhänger der Restaurierung übrigens dafür, diese so zu belassen wie sie ist. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP haben bereits 18.000 Menschen eine Online-Petition unterzeichnet, die sich gegen die Pläne der Stadt Borja stemmt, das Originalbild so gut wie möglich wiederherzustellen.

 








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