Verweigerter Service: Kellner wird zum Netzhelden

Wenn eine Servicekraft sich weigert, einen Kunden zu bedienen, hagelt es normalerweise Beschwerden. Nicht so im Fall von Michael Garcia. Der Mann aus Houston hatte es abgelehnt, eine Familie zu bedienen, die sich über ein Kind mit Down Syndrom beschwert hatte. Dafür wird Garcia nun im Internet wie ein Held gefeiert.

Der fünfjährige Milo war mit seiner Familie in das Restaurant "Laurenzo's" gekommen. Schnell beschwerte sich eine andere Familie über das Verhalten des Kindes. Kellner Garcia, der an diesem Tag für den Service zuständig war, handelte prompt und setzte die sich gestört fühlenden Gäste an einen anderen Tisch. Das Kind habe zwar lediglich "ein wenig gebrabbelt und leise Geräusche von sich gegeben", berichtete Garcia dem US-Fernsehsender Fox, schließlich sollten aber alle Gäste zufrieden sein. Die umplatzierte Familie war es nicht. Kinder mit speziellen Bedürfnissen sollten doch bitte woanders speziell sein, so zitiert Garcia das Familienoberhaupt der Beschwerdeführer.

Das war zu viel Intoleranz für den Kellner. "Meine persönlichen Gefühle nahmen überhand", berichtet Garcia im Interview mit Fox. Schließlich sei ein solches Verhalten ignorant und zeuge von einer Furcht vor dem Unbekannten. "Sir, ich bin leider nicht in der Lage, Sie zu bedienen“, konterte der Kellner beherzt auf die erneute Beschwerde seiner Gäste.

Nach der Ausstrahlung des Fernsehinterviews meldeten sich schnell anonyme Fans auf der Facebook-Seite des Restaurants, um der Zivilcourage Garcias Respekt zu zollen. "Danke. Dass Sie etwas ausgesprochen haben, wo viele andere sich abwenden würden", schreibt eine Facebook-Nutzerin. "Danke Herr Garcia. Ich habe einen 17-jährigen Sohn mit Down Syndrom und ich freue mich, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich für Menschen mit Behinderungen stark machen", ein anderer. Und weiter: "Danke Michael, dass Du Dich für diesen wundervollen kleinen Jungen stark gemacht hast! Jeder, der jemals Kontakt zu einem Kind oder Erwachsenen mit Down Syndrom hatte, weiß, wie liebevoll und glücklich sie sind. Milo ist ein wertvolles Gottesgeschenk, genau wie Du Michael!"

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Auch Milos Eltern sind dankbar über Garcias Zivilcourage. Noch am Tag des Vorfalls postete Mama Kim Castillo: "Ein Hoch auf Menschen wie Michael, …die (...) meinen Sohn Milo so lieben wie er ist."

Von Seiten seines Arbeitgebers muss Garcia keine negativen Konsequenzen fürchten. Denn die Aktion des Mannes hat auch das Restaurant selbst zum Netzgespräch gemacht. So postete etwa ein User: "Ich wünschte, ich wohnte in Texas. Dann könnte ich bei Ihnen im Restaurant essen. Ich würde Herrn Garcia gerne treffen und ihm für sein Mitgefühl und seine Courage danken."




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