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Vogelgrippe: China und Taiwan verstärken Kontrollen

Zwei Menschen an neuem Typus gestorben

Der Tod von zwei Chinesen an einem bislang nicht beim Menschen diagnostizierten Vogelgrippe-Typ hat die Behörden in dem Land alarmiert. Sie ordneten strenge Sicherheitsmaßnahmen an Krankenhäusern an. Auch Taiwan verstärkte die Kontrollen. (Archivbild)

Nach dem Tod von zwei Chinesen an einem bislang nicht beim Menschen diagnostizierten Typ der Vogelgrippe haben die Kontrollbehörden des Landes die Sicherheitsmaßnahmen vor allem im Krankenhäusern verstärkt. In Taiwan müssen sich alle Einreisenden aus China ab sofort einer Temperaturmessung unterziehen. In China waren zwei Männer im Alter von 27 und 87 Jahren in Shanghai einer Infektion mit dem H7N9-Virus erlegen.

Die beiden Männer starben der Shanghaier Gesundheitsbehörde zufolge bereits vor einigen Wochen. Der 87-jährige Mann sei am 19. Februar an dem H7N9-Virus erkrankt und am 4. März gestorben. Der 27-Jährige wurde demnach am 27. Februar krank und starb am 10. März. Den Angaben zufolge bekamen die Betroffenen nach der Infektion Fieber und später eine Lungenentzündung. Sie seien zuvor schon chronisch krank gewesen. Zudem erkrankte den Behörden zufolge eine Frau in der nahe Shanghai gelegenen Provinz Anhui am H7N9-Virus, sie schwebte am Montag in Lebensgefahr.

Wie die Betroffenen sich infizierten, ist den Behörden zufolge noch völlig unklar. Die 35-Jährige hatte nach Angaben der von staatlichen Stellen unterstützten Internetseite Health News Kontakt mit Vögeln. Der verstorbene 27-Jährige wiederum habe als Fleischer gearbeitet. Beides könnten mögliche Infektionswege sein. Nach Angaben der chinesischen Behörden wurde H7N9 zuvor nie zuvor auf Menschen übertragen. Es gebe bislang auch keinen Impfstoff gegen den Erreger. Zudem erkrankte den Behörden zufolge eine Frau in der nahe Shanghai gelegenen Provinz Anhui am H7N9-Virus, sie schwebt in Lebensgefahr.

Im Internet gab es Kritik an der späten Information der Öffentlichkeit. Allerdings verteidigte der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China, Michael O'Leary, das Vorgehen der Behörden. Erst am Freitag sei definitiv sicher gewesen, dass es sich um das H7N9-Virus handele. "Die große Frage ist nun, ob das Virus mutiert und sich vielleicht von Mensch zu Mensch überträgt", erklärte O'Leary am Montag. "Dafür gibt es im Moment keine Anzeichen, aber die Viren verändern sich ständig."

Aus Angst vor weiteren Erkrankungen ordneten die Gesundheitsbehörden von Shanghai verstärkte Kontrollen an. Krankenhäuser müssen Atemwegserkrankungen stärker beobachten, kontrollieren und melden. In Taiwan gingen die Behörden noch einen Schritt weiter: Reisende aus China müssen sich bei ihrer Ankunft auf der Insel einer Temperaturmessung unterziehen. Taiwaner, die aus China kommen und innerhalb von zehn Tagen Fieber bekommen, müssen sich auch sofort melden und zu Untersuchungen ins Krankenhaus.