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Vor seinem Tod: Gaddafi versuchte es mit Bestechungsgeld

Er soll mehr als 200 Milliarden Dollar (144 Milliarden Euro) in Form von Geldscheinen und Goldbarren gehortet haben. Von diesem Besitz versuchte Gaddafi angeblich kurz vor seinem Tod zu profitieren: Libyens ehemaliger Machthaber soll seinen Mördern Geld für sein Leben angeboten haben. Wie der 69-Jährige genau starb, ist noch immer nicht vollständig aufgeklärt – dafür kam aber etwas anderes ans Tageslicht.

„Gaddafi war verwirrt und hatte offensichtlich Angst“, zitiert die britische Zeitung „Guardian“ einen der Männer, der nach eigener Aussage vor Ort war. „Er wiederholte immer wieder, dass er uns allen Bargeld geben werde und dass er für unsere Kinder zahlen werde, damit sie eine Schule besuchen können.“ Der 69-jährige Despot stieß ganz offensichtlich mit seinem Geldangebot auf taube Ohren, denn er überlebte nicht. Gaddafi war am Donnerstag bei der Eroberung seiner Heimatstadt Sirte von Milizionären des Übergangsrates festgenommen worden. Wie der Ex-Diktator letztendlich gestorben ist, wird derzeit noch überprüft.

Der Vorsitzende des libyschen Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, hatte eine genauere Untersuchung der Todesumstände angekündigt. Am Sonntag gab der oberste Gerichtsmediziner bekannt, Gaddafi sei durch einen Kopfschuss getötet worden. Der Arzt Othman al Sintani kündigte an, er werde einen vollständigen Bericht an die Staatsanwaltschaft übergeben. Doch sollte Gaddafi wirklich durch einen Schuss gestorben sein, so ist dennoch nach wie vor unbekannt, wer ihn abgegeben hat.

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Im Zuge der laufenden Ermittlungen kam übrigens noch etwas anderes ans Licht: Der 69-Jährige trug offenbar ein Toupet. Wie die „Washington Post“ vermeldete, kam dies bei einer DNA-Untersuchung heraus. Diese Entdeckung passt zum öffentlichen Bild Gaddafis als eitler Mensch - bereits im Jahr 1995 soll er sich einer vierstündigen Schönheits-Operation unterzogen haben, wie ein brasilianischer Chirurg damals der Presse verriet. Neben einer Fettabsaugung am Bauch und einer Faltenbehandlung im Gesicht ließ sich Gaddafi damals auch künstliches Haar transplantieren.