Wieder großer Andrang von Flüchtlingen auf Ärmelkanaltunnel

In Calais klettern Flüchtlinge über einen Zaun, um zum Eurotunnel-Terminal zu gelangen. Foto: Yoan Valat

Die französische Polizei hat erneut einen massiven Andrang von Flüchtlingen auf den Tunnel unter dem Ärmelkanal gestoppt.

In der Nacht wurden rund 1700 Versuche gezählt, illegal nach Großbritannien zu gelangen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise berichtete.

In 700 Fällen waren Migranten bereits auf das Bahngelände vor dem Tunnel bei Calais vorgedrungen und dort aufgehalten worden. In den übrigen Fällen verhinderten die Polizisten schon das Eindringen auf das Gelände. Ein Bereitschaftspolizist sei mit Schotter beworfen und am Kopf verletzt worden.

Am Eurotunnel-Terminal bei der nordfranzösischen Hafenstadt Calais versuchen Nacht für Nacht Hunderte Migranten, auf Züge zu gelangen und so als blinde Passagiere den Kanal zu queren. Sie erhoffen sich in Großbritannien bessere Asylbedingungen. Nachdem sich die Lage vergangene Woche zugespitzt hatte, schickte Frankreich zusätzliche Polizisten an den Tunnel; Großbritannien versprach finanzielle Unterstützung und neue Zäune. Daraufhin zählte die Polizei zunächst etwas weniger nächtliche Versuche, auf das Gelände zu gelangen. Am Wochenende waren es 300 beziehungsweise 400 Fälle.

Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zu Asyl in Großbritannien

Human Rights Watch zur Lage in Calais

Bericht der Hilfsorganisation "Secours Catholique", März 2015

Bericht des Menschenrechtskommissars des Europarats, 17.2.2015

Plan des frz Innenministeriums für Migranten, 17.6.2015

Brief von Hilfsorganisationen an Premierminister Manuel Valls, 5.6.2015