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Schüler fallen im Sexualkundeunterricht in Ohnmacht

Sexualkundeunterricht: Statt zu kichern, fielen Schüler in Borken in Ohnmacht. (Bild: Thinkstock)

Kichernde Kinder, nervöse Lehrer - so stellt man eine Schulklasse im Sexualkunde-Unterricht vor. In einem Gymnasium im Münsterland kam es ganz anders. Acht Schüler fielen nach und nach um. Der Grund waren ganz bestimmte Zeichnungen.

Es war eine ganz normale Biologie-Stunde am Remigianum-Gymnasium im münsterländischen Borken: Die elf- und zwölfjährigen Schüler hatten im Sexualkundeunterricht Folien von männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen gezeigt bekommen, anschließend sollten sie diese auf einem Arbeitsblatt kennzeichnen. Die Aufgabenstellung lautete: „Beschrifte die Abbildungen und bemale die Geschlechtsorgane in verschiedenen Farben!“

Doch plötzlich wurde einem der Sechstklässler schlecht, ein anderer fiel in Ohnmacht. Es kam zu einer Kettereaktion: Ein Kind habe hyperventiliert, dann sei das nächste Kind in Stress geraten. Als dann auch noch der Notarzt kam, sei das nächste Kind beinahe kollabiert, sagte die Schulleiterin Dorothea Meerkötter den "Ruhrnachrichten". Sechs der acht betroffenen Kinder mussten zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus, inzwischen geht es laut der Schulleiterin aber allen Kindern wieder gut. Die Eltern wurden trotzdem sofort benachrichtigt.

Wieso es zu dem Vorfall kam, bleibt ein Rätsel. "Die Zeichnungen waren ganz normal, nicht erschreckend, wie solche Bilder halt sind", erklärte die Polizei. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde einem Kind Blut für eine Laboruntersuchung abgenommen. Dorothea Meerkötter kann sich die Ohnmachtsanfälle auch nicht erklären. Schlechte Luft schließt die Schulleiterin aus, da offensichtlich alle Fenster geöffnet waren. Wahrscheinlicher ist vielmehr die „empathische Reaktion“ der Schüler, die sich angesichts ihrer kollabierenden Mitschüler plötzlich auch schlecht fühlten. Außerdem würden Kinder in diesem Alter vermehrt zu Kreislaufproblemen neigen. "Kinder in dem Alter steigern sich halt auch gerne mal in so etwas hinein", sagte die Schulleiterin.