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Zusammenstöße bei Protesten äthiopischer Juden in Tel Aviv

Die Proteste richteten sich gegen die Diskriminierung afrikanischer Juden. Foto: Daniel Bar On

Bei Protestdemonstrationen Tausender aus Äthiopien stammender Juden ist es in Tel Aviv zu gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei gekommen. Auf dem zentralen Rabin-Platz wurden nach Medienberichten am Sonntag mehrere Demonstranten verletzt.

20 Polizisten hätten ebenfalls Verletzungen erlitten, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Proteste richteten sich gegen die Diskriminierung afrikanischer Juden.

Nach Augenzeugenberichten setzten die Beamten Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten ein. Diese hätten Polizisten wiederum mit Steinen und Flaschen beworfen, berichtete die Nachrichtenseite «ynet». Im Stadtzentrum waren mehrere laute Explosionen zu hören. Über Tel Aviv kreisten stundenlang Polizeihubschrauber. Hunderte Polizisten bemühten sich am Abend um eine Beruhigung der Lage.

Die Demonstranten hatten zuvor die Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem sowie zentrale Straßen in der Küstenmetropole blockiert. Einige von ihnen legten sich auf die Straße. «Nicht schwarz, nicht weiß, wir sind alle Menschen», skandierten Teilnehmer des Protests.

Auslöser der Proteste war ein Video, das zeigt, wie Polizisten einen äthiopischstämmigen israelischen Soldaten misshandeln. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Vorfall. Nach Angaben des israelischen Statistikbüros leben mehr als 135 000 Juden mit äthiopischen Wurzeln im Land. Viele von ihnen beklagen eine Benachteiligung in Beruf und Alltag.

Bericht der Zeitung Haaretz, kostenpflichtig

Bericht von ynet, hebräisch

Videoaufnahmen von Misshandlung des äthiopischstämmigen Soldaten durch Polizisten