Zweite Erde: Forscher entdecken bewohnbaren Planeten

Der größte Traum eines Astronomen ist es wohl, eine zweite Erde im All zu entdecken. Und in der Tat finden sich immer wieder Planeten, auf denen nach Meinung von Forschern Leben existieren könnte. Die neueste Entdeckung heißt HD 85512b und ist angeblich der bewohnbarste Planet, der jemals gesichtet wurde.

Der Grund, warum HD 85512b potenziell überlebensfreundlich ist: Der Himmelskörper umkreist sein Muttergestirn gerade noch in der sogenannten habitablen Zone -  jener Abstandsregion um einen Stern, innerhalb der auf einem Planeten Leben existieren kann. Das bedeutet, dass dort Wasser in flüssiger Form existieren kann, anstatt zu verdampfen. Diese Entdeckung machten Francesco Pepe vom „Observatoire Astronomique de l’Université de Genève“ und seine Kollegen unter Verwendung des HARPS-Teleskops der Europäischen Südsternwarte am La-Silla-Observatorium in Chile.

In einer Vorabversion eines Artikels im Fachblatt „Astronomy & Astrophysics" veröffentlichten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse auf „arvix.org“. Darin berichten sie außerdem, dass der neu entdeckte Planet, der etwa die 3,6-fache Masse der Erde hat, seinen Stern relativ eng umkreist – so eng, dass er ihn alle 54 Tage komplett umrundet. Da das Muttergestirn relativ klein und kühl ist, herrscht auf HD 85512b keine allzu große Hitze. Doch Wasser und gemäßigte Temperaturen genügen nicht, um mit Sicherheit voraussetzen zu können, dass auf der Neuentdeckung im All tatsächlich Leben herrschen kann.

Damit auf HD 85512b eine ähnliche Atmosphäre wie auf der Erde herrscht, müsste auch eine durchschnittliche Wolkenbedeckung von 50 Prozent gegeben sein – andernfalls würde das flüssige Wasser auf der Oberfläche des Planeten allzu schnell verdampfen. Dies erörterte die Wissenschaftlerin Lisa Kaltenegger vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie gemeinsam mit Pepe und dem Schweizer Astronom Stéphane Udry. Ob dies der Fall ist, konnte bisher nicht nachgewiesen werden – bisher konnten die Forscher nur eine mögliche Version von HD 85512b berechnen. Die Basis dafür waren Rechenmodelle für die Atmosphäre.

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Allerdings ruhen die Hoffnungen der Wissenschaft in Sachen zweite Erde derzeit nicht allein auf  HD 85512b. Wie Pepe und seine Kollegen herausgefunden haben, könnten rund 30 Prozent aller sonnenähnlichen Sterne Planeten wie die Erde besitzen – und sie somit ebenfalls zu potenziell bewohnbaren Orten im All machen.