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Ärzte übersehen Schwangerschaft

Mutter verliert Fötus bei Gebärmutter-OP und bekommt 62.000 Pfund Entschädigung

Als Suzanne Doherty die Gebärmutter entfernt wurde, sah es zunächst nach einer gelungenen Operation aus. Doch dann gestanden ihr die Ärzte, einen Fötus übersehen zu haben. Es wäre der Sohn gewesen, den sich die 42-Jährige so sehr wünschte. Nun bekam die Frau Schmerzensgeld.


Doherty hatte schon länger gynäkologische Probleme, deswegen sollte die Gebärmutter entfernt werden. Ihre Schwangerschaft hatte sie nicht bemerkt - obwohl der Fötus bereits 14 Wochen alt war. Und auch den Ärzten war sie trotz aller modernen Technik entgangen. Nur ein Facharzt hatte vor der Operation festgestellt, dass die Gebärmutter ungewöhnlich groß war. Somit wurde der Eingriff angesetzt - das Todesurteil für den Fötus.

Laut Charlotte Skouby, der Anwältin von Doherty, habe das Krankenhaus zugegeben, dass die Schwangerschaft zu dem Zeitpunkt festgestellt werden hätte müssen, als der Fötus noch lebendig war. „Das hätte unserer Klientin ermöglicht, ihren ersehnten Jungen zu bekommen“, sagte sie gegenüber der Zeitung „The Telegraph“.

Als Suzanne Doherty von der Operation erwachte, sagten ihr die Ärzte, dass die Operation ein Erfolg gewesen sei, aber dass unglücklicherweise ein Fötus entdeckt und bei dem Eingriff getötet wurde. „Es wurde mir gesagt, als lediglich der Vorhang am Krankenbett zugezogen war, so dass andere Leute in der Abteilung hören konnten, was geschehen war.“

Die Frau kann den Fehler der Ärzte und deren Indiskretion nicht akzeptieren: „Es sollte heutzutage nicht mehr passieren, dass eine Schwangerschaft übersehen wird. Es gibt so viele Tests.“ Das Royal Cornwall Hospital in der englischen Stadt Truro, in dem auch die Tochter von Premierminister David Cameron zur Welt kam, hat den Fehler eingestanden und Doherty 62.000 Britische Pfund Entschädigung bezahlt.

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Suzanne Doherty hat bereits drei Töchter, doch der Verlust ihres Sohns hat sie in schwere Depression gestürzt. „Ich ging wieder zur Arbeit, aber als ich nicht damit umgehen konnte, blieb ich wieder zu Hause, so dass ich am Ende meinen Job verlor.“

Es dauerte fünf Jahre, bis sich Doherty mit dem Verlust abfinden konnte. „Wir können das Geld für unsere Kinder brauchen“, sagte sie. „Aber es bringt mir nicht meinen Sohn zurück.“


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