Ärger bei der BVG: Warum die Züge bei der U-Bahn kurz und kaputt sind

BVG-Mitarbeiter kritisieren Missstände im Management. Der erreichte Gewinn sei durch Einsparungen „teuer erkauft“.

Noch zwei Minuten, verspricht die Anzeige, noch eine. Dann plötzlich: vier. Und dann: Die Fahrt fällt aus. Ein anderes Beispiel: Ein überfüllter Bahnsteig im täglichen Berufsverkehr, doch die einfahrende U-Bahn ist viel zu kurz für diese Menschenmassen. Nach dem Motto: "Liebe Sardinen, treten Sie ein."

Szenen wie diese in der U9 kommen bei der Berliner U-Bahn verstärkt vor. Dass die Flotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Limit fährt, ist kein Geheimnis. Wegen steigender Fahrgastzahlen muss die BVG immer mehr Fahrten anbieten – bei kaum wachsendem, alterndem Fuhrpark mit steigendem Reparaturbedarf. Über viele Jahre hatte die Sparpolitik des rot-roten Senats nach der Jahrtausendwende die Anschaffung neuer Wagen erschwert.

Zuletzt wurden für rund drei Milliarden Euro mehr als tausend Wagen ausgeschrieben, sie stehen aber nicht vor 2020 zur Verfügung. Trotzdem werden immer wieder zusätzliche Fahrten "bestellt", wie es im Fachjargon heißt. Etwa zum Fahrplanwechsel im Dezember. Sie kann die BVG mit ihrer überstrapazierten U-Bahn aber kaum bewältigen. In der Folge werden Züge mit weniger Wagen eingesetzt.

Vorwurf: Positive Bilanzen wurden "teuer erkauft"

Glaubt man den Mitarbeitern, sind viele Probleme auch hausgemacht. Diese Woche erreichte die Berliner Morgenpost ein Offener Brief des Werkstattpersonals, unterzeichnet mit "viele BVGer". Der Vorwurf: Die im dritten Jahr in Folge wieder positive Bilanz – 11,7 Millionen Euro Gewinn in 2016 – sei über Einsparungen bei Material und ...

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