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Öko-Erfinderpaar bei "Das Ding des Jahres": Bringen sie die Verpackungs-Revolution?

Es gab einen "Löffli", der in alle Becher-Ecken kommt. Ein Zelt, unter dem man nie mehr Sonnenbrand bekommt. Doch alle Neuigkeiten, die bei der Erfindershow "Das Ding des Jahres" präsentiert wurden, verblassten gegen diese eine: eine Verpackungsfolie, die komplett plastikfrei ist.

Holz-Pulpe. Klingt irgendwie unappetitlich. Holzreste. Klingt auch nicht gerade nach Revolution. Aber womöglich ist das, was das Ehepaar Edna Kleber-Belizário und Christoph Kleber aus Holzabfall macht, genau das: die Revolution, auf die Deutschland und die Welt gewartet hat.

In der aktuellen Ausgabe von "Das Ding des Jahres" bei ProSieben präsentierte das Paar am Mittwochabend seine Erfindung. Die hört auf den äußerst schmucklosen Namen "Nachhälter" und ist auf jeden Fall eine kleine Sensation: eine Verpackung, die ganz ohne Plastik auskommt und stattdessen aus Holzresten besteht. Oder eben Holz-Pulpe. "Das Produkt ist aus Biomasse und wird wieder zu Biomasse", fasste es Christoph Kleber mit einem Lächeln zusammen.

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Sechs Jahre und eine sechsstellige Geldsumme haben er und seine Frau ihre plastikfreie Bio-Verpackungsfolie investiert - ganz ohne Hilfe von außen. "Wir haben eine Mission", sagt das Ehepaar, das im oberbayerischen Wasserburg einen Bio-Supermarkt betreibt - in den Regalen stehen dort schon länger ihre "Nachhälter".

"Mit diesem Ding da habt ihr einen Game Changer in der Hand"

Während die Beiden ihre Verpackung am liebsten nur jenen Produzenten anbieten würden, die wie sie, auf Bio- und Fair Trade setzen, empfahl "Das Ding"-Jury-Mitglied Joko Winterscheidt den Erfindern eine radikal andere Marktstrategie: "Mit diesem Ding da habt ihr einen Game Changer in der Hand", hielt der Moderator und Mann, der gern auch mal selbst in viel versprechende Unternehmen investiert, eine flammende Rede. "Ihr könnt eine so massive Veränderung herbeiführen, dass es in meinen Augen falsch ist, es nur denen zu geben, die auch Fair Trade und Bio handeln". Jokos klare Handlungsempfehlung: "Das Ding muss in die Massenproduktion!" Nur Lea-Sophie Cramer wollte noch nicht ganz in die Lobeshymnen einstimmen und fragte das, was mutmaßlich viele Zuschauer dachten: "Wo ist der Haken?"

Die Verpackungen müssten trocken gelagert werden, so die Erfinder - nun nicht wirklich ein K.o.-Kriterium. Als die Jury dann noch hörte, dass die Verpackungsfolie für Tier und Mensch essbar ist und nach spätestens vier Monaten im Kompost zerfällt, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr: "Der 'Nachhälter' wird die Welt retten", war Lea-Sophie Cramer dann auch schon komplett kritiklos und auch Rewe-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog und Model Lena Gercke zeigten mit beiden Daumen nach oben. Da wunderte es nicht, dass auch das Publikum die Erfindung des Eheepaares in der Finalshow von "Das Ding des Jahres" sehen wollte.

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Andere Erfindungen hatten es schwer

Andere Erfindungen hatte es bei dieser Konkurrenz schwer - wobei manche auch wieder in die Kategorie "Wer braucht so was?" fielen. Wie etwa der "fanclip", ein Bierbecherhalter für die Hosentasche. Mit einem Bier in der Hand sei es im Stadion ja "unglaublich schwierig, zu klatschen oder zu jubeln", so die beiden Freunde, die sich den Halter ausgedacht hatten. Joko verstand die Problematik nicht: "Ich kenne das so, dass man nach dem Tor eine Bierdusche abbekommt - das ist doch das Schöne?", stellte er den Sinn und Zweck der Erfindung in Frage. Auch das "Helio-Tent", ein kompliziert zusammen zu bastelnder Sonnenschutz für happige 249 Euro verfehlte die erhoffte blendende Wirkung bei Jury und Publikum. "Wir filtern das Sonnenlich selektiv", erläuterte der Erfinder, "ihr braucht keine Sonnencreme mehr!" Womöglich wurde hier zu viel versprochen?

Sympathisch, aber letztlich auch chancenlos: der "Löffli" von Erfinder Damian Furtak. Er demonstrierte anhand eines Joghurtbechers, was man mit seiner Art Mini-Schaufel alles rausbekommt aus einem Becher: viel mehr als mit handelsüblichen Löffeln. Außerdem sei man mit seinem tragbaren "Löffli to Go" schon für die Zukunft gewappnet: Wenn 2021 das Einwegplastikbesteckverbot kommt, kann man so seelenruhig weiter löffeln. Lena Gercke war begeistert: "Meine Mutter würde das lieben!"