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Österreich meldet Anstieg antisemitischer Vorfälle um 300 Prozent

In mehreren Ländern Europas hat sich die Zahl antisemitischer Übergriffe seit der Nahost-Eskalation verdreifacht. Eine Gruppe Österreicher soll etwa die Israel-Fahne vom Wiener Stadttempel gerissen haben.

Auch von direkten Angriffen auf jüdische Personen wird berichtet. "Jüdische Schüler zum Beispiel, die dann drangsaliert werden, die für den Nahostkonflikt verantwortlich gemacht werden, die gemobbt werden mit antisemitischen Hintergrund", beklagt der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Benjamin Nägele. "Wir haben einiges an Sachbeschädigungen, wie zum Beispiel das Zerschlagen der Scheibe einer jüdischen Fleischerei und das Wegrennen dieser Person arabisch schreiend. Oder bis hin zu Sachbeschädigungen, wo ganz bewusst die israelische und nicht die österreichische Flagge runtergerissen wurde. Natürlich hat das Symbolwirkung - das schmerzt, das verunsichert natürlich immer die jüdische Gemeinde als Ganzes", sagt Nägele.

300% mehr antisemitische Vorfälle in Österreich als im Vorjahreszeitraum

Wie andere EU-Länder auch, stationiert Österreich vermehrt Sicherheitskräfte vor jüdischen Einrichtungen. Zudem fordert das Innenministerium, Messenger-Apps wie Whatsapp überwachen zu dürfen, um mögliche Terror-Angriffe zu verhindern - Österreichs Polizei habe hier EU-weit die wenigsten Befugnisse.

Die Organisation Palästina-Solidarität Österreich sagte gegenüber Euronews, sie betrachte Handlungen gegen israelische Staatssymbole nicht als antisemitisch. Die jüdische Gemeinde müsse aber geschützt werden.