Österreich wählt: ÖVP hofft FPÖ zu stoppen
Gut 6,35 Millionen Österreicher sind heute aufgerufen einen neuen Nationalrat zu wählen. Erwartet wird, dass die Freiheitliche Partei zum ersten Mal bei einer Parlamentswahl zur stärksten politischen Kraft wird. Ob allerdings ihr umstrittener Parteichef Herbert Kickl Kanzler werden kann ist fraglich. Keine Partei will mit ihm zusammenarbeiten. Die FPÖ wurde erstmals in der Geschichte Österreichs bei der Europawahl stärkste politische Kraft.
Eine Regierungbildung dürfte schwierig werden. Die anderen großen Parteien können weder mit Kickl noch miteinander.
Die ÖVP unter Bundeskanzler Karl Nehammer hat in der Schlußphase des Wahlkampfes gegen die FPÖ mobilisiert, den Abstand zu ihr verringert und hofft, sie noch überrunden zu können. Gut 10 Prozent der Wähler galten als unentschlossen.
Die SPÖ, die über Jahrzehnte den Bundeskanzler stellte, muss damit rechnen das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte einzufahren. Sie ist innerlich zerstritten. Ihr Spitzenkandidat Andreas Babler ist ein weitgehend unbekannter Politiker von der Parteibasis, der überraschend gegen bekannte Politiker zum Parteivorsitzenden gewählt worden war.
Den Grünen, Juniopartner in der "türkis-grünen Koalition" mit der ÖVP, droht der Absturz. Erstmals könnte die Bierpartei den Sprung über die Vier-Prozent-Hürde schaffen.
Die Wahllokale in Wien schließen um 17 Uhr. In den meisten anderen Bundesländern kann man bis 16 Uhr wählen, in Vorarlberg gar nur bis 13 Uhr.
Erste Hochrechnungen werden für 17 Uhr erwartet.