"Bin überfordert": Asiatisches "Dinner" verwirrt die Gäste

Christoph (links) und Joanna (rechts) staunen über Jennys "geröstete, regionale, freilaufende" Ente. (Bild: RTL)
Christoph (links) und Joanna (rechts) staunen über Jennys "geröstete, regionale, freilaufende" Ente. (Bild: RTL)

Ihr erstes Interview verpasste Jenny (62) vor lauter Aufregung, und auch an Tag 2 von "Das perfekte Dinner" (VOX) spielen ihre Nerven verrückt. Doch dann besinnt sich die aus Shanghai stammende Geschäftsfrau auf ihre Wurzeln: "Kochen ist für mich Meditation."

"Stäbchen sind meine Stärke", bekennt Jenny an Tag 2 von "Das perfekte Dinner" in und um Frankfurt. In Bad Homburg gibt die als junge Frau nach Deutschland gekommene Chinesin entsprechend ihrer Herkunft auch die kulinarische Richtung vor - es geht eindeutig nach Fernost.

Neben dem geografischen spielt auch der familiäre Ursprung eine Rolle: "Ich koche heute Gerichte, die ich von meiner Mutter gelernt habe", zeigt sich Jenny emotional. Der frühe Tod ihrer Mutter war der Grund, warum sie 1983 ihr Heimatland verließ. In einem Deutschen fand sie ihre große Liebe - und auch dem Kochen ist sie tief verbunden. Ihr drolliges Wesen und eine gute Portion Verpeiltheit - am ersten "Dinner"-Tag verschwitzte sie gleich das erste Interview - setzt sie höchst unterhaltsam ein, um ihren Gästen ein Stück ihrer kulinarischen Prägung nahezubringen.

  • Vorspeise: Shanghai Sheng Jian Bao - Dumplings / Bärlauch / Schwein / Garnelen

  • Hauptspeise: J's geröstete, regionale, freilaufende Ente und J's vegane Bällchen - Ente / Pfannkuchen /Tofu / Kartoffeln / Zucchini

  • Nachspeise: Obst mit rotem Klebreis im Glas - Reis / Kokosmilch / Mango

Zum Aperitif reicht Jenny Champagner mit Tonic Water- (Bild: RTL)
Zum Aperitif reicht Jenny Champagner mit Tonic Water- (Bild: RTL)

"Geröstet, regional und freilaufend"

"Ich bin kein Kameramensch", stapelt Jenny tief. Ihre Jugendfotos ("Ich hatte eine Frisur wie Tina Turner") und ihr telegenes Stäbchen-Coaching der Runde ("Ich will mal testen, wer motorisch ist") widerlegen diese Einschätzung. Auch ihre Teller setzt sie gekonnt in Szene: So lernen die Runde sowie die Fans an den Bildschirmen, dass Bärlauch auch in China ein beliebtes Kraut ist, dass ein guter Dumpling-Teig einen halben Tag ruhen muss und dass Jennys Ente "geröstet, regional" und dazu noch "freilaufend" ist, trotz Asia-Motto eine Portion Rosmarin erhält und die Hauptspeise live am Teller gewickelt wird. "Da bin ich leicht überfordert", gibt Joanna (34) zu: "Ich habe die Komponenten lieber nebeneinander." Auch für Christoph (36) steht dies nicht unbedingt für "Das perfekte Dinner": "Eher für eine Reise nach Asien."

War die Gastgeberin am Anfang noch sehr nervös, hat sie im Laufe des Abends mehr und mehr die Ruhe weg und zieht sich immer wieder einen Moment zurück: "Meine Küche ist mein Paradies. Ich geh jetzt kurz meditieren."

Was zum Abschluss das Dessert anbelangt, hätte zumindest Jessy (38) gerne mehr Kokosmilch zum roten Klebreis gehabt: "Aber die Mango kommt gut raus." Insgesamt zeigt sich die Runde wohlwollend: Mit 34 Punkten geht Jenny in Führung. Womit sich ihre Einschätzung ihrer Wahlheimat einmal mehr beweist: "Deutschland ist ein tolles Land und die Leute sehr tolerant."

"Wie polnische Pirogi": Jenny gibt Joanna Dumpling-Unterricht. (Bild: RTL)
"Wie polnische Pirogi": Jenny gibt Joanna Dumpling-Unterricht. (Bild: RTL)