"Ich übergebe mich gleich": Joko Winterscheidt zum Staffelauftakt gedemütigt

Peinlich, peinlich: Mit der neuen Besetzung aus Anke Engelke, Riccardo Simonetti sowie Mark Forster wirkt die dritte "WSMDS"-Staffel charmanter und cooler denn je. Schon in der ersten Folge schrieb Joko Winterscheidt, der öffentlich gedemütigte Moderator, TV-Geschichte - unfreiwillig, versteht sich.

Lange lachte Joko Winterscheidt in seiner coolen ProSieben-Show. Doch dann schlug Mark Forster zu - und nahm ihm die Sendung ab. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)
Lange lachte Joko Winterscheidt in seiner coolen ProSieben-Show. Doch dann schlug Mark Forster zu - und nahm ihm die Sendung ab. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)

Es wurde zum Abend des ganz großen Nervenkitzels. Und zu einem Fernsehereignis, das das Zeug dazu hat, sich jetzt schon einen festen Platz in möglichen Jahresrückblicken zum noch so jungen 2022 zu sichern. Möglich machte die ganz große Sensation ein kleiner Mann mit ganz großer Klappe: Mark Forster weiß nicht nur viel, er kann auch kämpfen, taktieren und triumphieren. Ihm gelang es in der ersten neuen Folge der mittlerweile dritten "Wer stiehlt mir die Show?"-Staffel, die Ruhe zu bewahren und einen Sensationssieg einzufahren.

Mark Forster rechnet fest mit sechs Siegen

Forster schaffte, was zuvor noch keine Mitspielerin und kein Mitspieler erreicht hatte. Joko Winterscheidt die Show abzunehmen, war zuvor zwar schon Thomas Gottschalk, Elyas M'Barek, Bastian Pastewka und natürlich Shirin David gelungen. Was den Mark-Forster-Siegeszug so einzigartig machte: Er punktete erstaunlicherweise schon gleich vom Start weg. Gut möglich, dass es noch viel besser kommt für den Kappen-Mann. Auf sechs Folgen ist die Quizshowreihe bei ProSieben ausgelegt, Forster rechnet fest mit sechs Siegen. Den ersten hat der "The Voice of Germany"-Juror seit dem späten Dienstagabend schon sicher in der Tasche.

Wachablösung gleich nach der ersten Sendung: Mark Forster sammelte fleißig Punkte. Und im Final-Kampf gegen Joko Winterscheidt konnte er vor allem auf sein Musik-Fachwissen vertrauen. Er wusste einfach deutlich besser über die Platten-Historie von Michael Jackson Bescheid als der entmachtete Moderator. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)
Mark Forster sammelte die Show über fleißig Punkte. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)

Bitter war die ungemütliche Premiere der besonderen Art für den Mann, der sich in einen Spießer-Zweireiher gequetscht hatte und der für zwei Drittel der Sendung seine Rolle als souveräner, streckenweise herablassend witzelnder Showmaster voll auskostete. Doch Joko Winterscheidt hatte einen schweren Fehler gemacht: Er hatte doch offenbar wirklich Mark Forster unterschätzt! Die Quittung erhielt er in Form einer öffentlichen Demütigung zur Auftaktfolge.

Kleiner Mann ganz groß!

Dass der kleine Mann mit der Kappe, der sich nach fast jedem Punktgewinn artig verbeugte und milde lächelte, viel vorhatte, war allerdings eigentlich von Beginn an klar. Forster führte - und ließ sich seinen Vorsprung kein einziges Mal während des Turniers abnehmen. Letztlich zog er mit der Maximalzahl von drei Spielmünzen - als Belohnung für drei Siege in drei Spielrunden - in den Endkampf. Und dort verging Joko Winterscheidt das Lachen. "Oh Gott, was ist denn los", stöhnte Joko laut, als ihm sein Scheitern deutlich wurde. Ihm fiel fast das Mikro aus der Hand, und die Fassung war endgültig dahin: "Ich übergebe mich gleich."

Auch Mark Forster war der unglaubliche Stress letztlich dann doch anzusehen. Wieder und wieder verfluchte er die unerbittliche Logik des Final-Fights, bei dem Joko Winterscheidt immerhin auf sein Talent zum Bluffen setzen konnte. Doch anders als dem (Möchtegern-)Moderator gingen dem "The Voice"-Senderkollegen eben doch nicht die Nerven durch. Der sympathische Chartstürmer lächelte am Dienstagabend am längsten und kommentierte Jokos Scheitern hämisch: "Das ist so hohl."

Nach seinem Sieg hat er das Ding in der Hand und darf die ProSieben-Unterhaltung umkrempeln. Man darf gespannt sein, wie er der bisherigen Joko-Show den Forster-Stempel aufdrückt.

Wie viel darf man noch von Anke Engelke erwarten?

Starke Frau mit großem Sendungsbewusstsein: Anke Engelke hatte eigentlich nur ein Ziel. "Ich möchte gerne, dass du leidest", posaunte sie gegenüber Joko Winterscheidt heraus. In der ersten Show der neuen Staffel schaffte sie es noch nicht ins End-Duell. Doch dass sie dort triumphiert, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)
Anke Engelke hatte eigentlich nur ein Ziel. "Ich möchte gerne, dass du leidest", posaunte sie gegenüber Joko Winterscheidt heraus. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)

"Herzlichen Glückwunsch, Mark Forster": Das war letztlich alles, was Joko Winterscheidt in der Stunde vor Mitternacht am Dienstagabend noch herausbrachte. Er musste eingestehen, dass die Sensation perfekt war. Auch, wenn sich eigentlich ja schon so früh abgezeichnet hatte, dass Mark Forster unbedingt siegen wollte. Die Mit-Kandidaten ließ er ohne allzu große Anstrengungen hinter sich. Erst beim Duell gegen Joko kam Forster ins Schwitzen.

Allerdings: Auch auf das Wiedersehen mit den Konkurrentinnen und Konkurrenten des Sängers in der nächsten Woche darf man sich jetzt schon freuen. Wieder einmal ist es ProSieben gelungen, für die noch immer witzigste Quizshow in der gegenwärtigen Fernsehlandschaft einen charmanten, coolen Cast zu finden. Besonders viel darf man vermutlich von Anke Engelke erwarten. Die extrem schlagfertige, schlaue Spielerin hielt am längsten mit Forster mit. Gut möglich, dass sie schon bald ebenfalls im Endkampf landet.

"Echte Menschen - wie schön!"

Auch Riccardo Simonetti, der selbst nach den hohen Festtagen immer noch wie ein liebenswerter Weihnachtsengel wirkte, ist eine echte Bereicherung für die Show. Auch ihm würde man noch ein wenig mehr Erfolg auf jeden Fall gönnen. Und etwas mehr Selbstvertrauen: Der Star-Influencer stellte gelegentlich sein Licht unter den Scheffel. So fürchtete er sich explizit vor Erkunde-Fragen - und schnitt im Geografie-Quiz dann doch erstaunlich gut ab. Mark Forster dagegen verwechselte die markanten Landkarten-Konturen von Kroatien mit denen der Slowakei - eine kleine Schwäche des kleinen Manns.

Toller neuer Cast (von links): Mark Forster, Riccardo Simonetti, Anke Engelke und "Wildcard"-Kandidatin Dunja erwiesen sich als echte Bereicherung für die noch immer originellste Quizshowreihe im deutschen Fernsehen. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)
Toller neuer Cast (von links): Mark Forster, Riccardo Simonetti, Anke Engelke und "Wildcard"-Kandidatin Dunja erwiesen sich als echte Bereicherung für die noch immer originellste Quizshowreihe im deutschen Fernsehen. (Bild: ProSieben / Florida TV / Anna Thut)

Lediglich ein kurzes Gastspiel war dagegen mal wieder der sogenannten "Wildcard"-Kandidatin vergönnt. Die 31-jährige Dunja kam mit dem Druck in der Studio-Situation nicht so ganz zurecht. "Vor dem Fernsehen hätte ich es gewusst", sagte die "Normalo"-Mitstreiterin, als sie mal wieder daneben lag. Allerdings: Die Atmosphäre vor Ort war familiär und wertschätzend - was auch nicht zuletzt daran lag, dass ProSieben erstmalig "reales" Publikum (mit vorschriftlichen Masken im Gesicht) zugelassen hatte. "Wie schön - Menschen!", freute sich Anke Engelke. Und man freute sich sehr mit ihr. In der nächsten Woche wird's spannend, die Vorfreude auf Moderator Mark steigt!

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