Übergewicht: "Adipositas ist eine Volkskrankheit"

Gesundheits-Expertin Gabriela Kostka informiert über Ursachen von krankhafter Fettleibigkeit und den Sinn von Ernährungstherapien

Gabriela Kostka arbeitet im Bereich Gesundheits- und Versorgungsmanagement und verantwortet die Erstellung der Versorgungsreporte bei der DAK-Gesundheit. Mit uns sprach sie über die Gründe und die Folgen von starkem Übergewicht – und welche Therapiemöglichkeiten sinnvoll sind.

Werden die Deutschen immer dicker? Oder ist das nur Panikmache?

Gabriela Kostka: Nein, leider werden sie tatsächlich immer dicker. Und zwar kontinuierlich. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30 gelten Betroffene als adipös, also stark übergewichtig. Laut einer Studie des Robert Koch Instituts sind in Deutschland derzeit 16 Millionen Menschen fettleibig. Der Anteil der Patienten mit extremer Adipositas (BMI über 40) hat sich von 1999 bis 2013 mehr als verdoppelt. Allein bei der DAK-Gesundheit hat sich die Zahl der Magen-OPs in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.

Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Unsere Essgewohnheiten werden immer schlechter. Wir essen zwischendurch oder nebenbei. Essen ist immer und überall verfügbar. Und wir bewegen uns zu wenig. Auch der gesellschaftliche Status spielt eine Rolle. Besonders gefährdet, dick zu werden, sind sozial schwache Gesellschaftsschichten.

Manche glauben, dicke Menschen seien einfach nur willensschwach. Stimmt das?

Adipositas wird in der Öffentlichkeit nicht selten auf maßloses Essen reduziert, was der Komplexität dieser Erkrankung nicht gerecht wird. Adipositas ist eine Volkskrankheit, die durch viele Umstände entstehen kann. Die Folgen sind beängs...

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