Übergewicht: Wenn Kinder abnehmen wollen

Mia bewegt sich gern. Allerdings isst sie auch gern – und oft zu viel

Es war, als hätte ihr jemand eine Ohrfeige verpasst. Ob ihr gar nicht aufgefallen sei, dass ihre Tochter in nur einem Jahr sechs Kilo zugenommen habe, fragte die Horterzieherin mit vorwurfsvollem Unterton. Und dann sagte sie diesen Satz, der Daniela Preuß noch immer durch den Kopf hallt: "Mia ist ganz schön dick geworden."

Daniela Preuß sagt, für sie sei eine Welt zusammengebrochen. "Du hast das Gefühl, du hast als Mutter komplett versagt." Pummelig, das hätte sie sich vielleicht noch gefallen lassen. Aber dick? Da schwingt ein ganzes Bündel von Ressentiments und Vorurteilen mit, die es ihr schwer machen, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen.

Dick sein, das gilt als Stigma in einer Welt, in der die nächste Fast-Food-Filiale gleich um die Ecke liegt, in der Kinder aber mit Idolen im Kino, auf YouTube und auf Instagram aufwachsen, die kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen haben. In Deutschland stecken 3,5 Millionen Kinder und Jugendliche in diesem Zwiespalt. Sie sind übergewichtig – einige so stark, dass sie dauerhaft ärztliche Behandlung benötigen. Bluthochdruck, Diabetes, Gelenk- oder Rückenschmerzen: Das sind die typischen Begleiterscheinungen des Übergewichts.

So schön sein wie Violetta

Wer dick ist, hat es schwer im Leben. Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, er sei selber schuld an seinen überflüssigen Kilos. Warum stopft er sich auch mit Big Mäcs voll, statt Salat und Obst zu essen? Warum hockt er lieber den ganzen Tag drinnen vor dem PC, als sich draußen auszut...

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