Übernahme als „Meilenstein“ - Siemens verspricht sich von Altair-Übernahme Hunderte Millionen Euro

Siemens-Chef Roland Busch baut den Konzern durch Zu- und Verkäufe weiter um. (Archivbild)<span class="copyright">Michael Matthey/dpa</span>
Siemens-Chef Roland Busch baut den Konzern durch Zu- und Verkäufe weiter um. (Archivbild)Michael Matthey/dpa

Der deutsche Konzern Siemens steckt im Umbau. CEO Roland Busch arbeitet fleißig an der Zukunft des Unternehmens. Mit dem US-Softwareunternehmen Altair soll nun eine enorm hohe Summe eingespart werden. Doch die Analysten sind noch skeptisch.

Siemens stärkt seine Position im Bereich Industrieautomatisierung durch die Übernahme der US-Industriesoftwarefirma Altair Engineering. Die Transaktion hat einen Wert von 10,6 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 9,76 Milliarden Euro). Das berichtet das „Manager Magazin“.

CEO Roland Busch spricht über Meilenstein für Siemens

Roland Busch, CEO von Siemens, sieht in der Übernahme des Softwareunternehmens Altair einen bedeutenden Meilenstein, um die digitale Transformation voranzutreiben.

„Durch die Kombination der Altair-Fähigkeiten in den Bereichen Simulation, High Performance Computing, Data Science und künstliche Intelligenz mit Siemens Xcelerator entsteht das weltweit umfassendste KI-gestützte Design- und Simulationsportfolio“, sagt Busch gegenüber der „Wirtschaftswoche“.

Siemens erwartet 600 Millionen Euro mehr Umsatz von Altair-Übernahme

Altair, gegründet vor 40 Jahren in Detroit, beschäftigt heute rund 3500 Mitarbeiter. Siemens erwartet von der Übernahme 600 Millionen Euro mehr Umsatz im Digitalgeschäft und hofft langfristig auf einen Milliarden-Dollar-Umsatz durch Altair-Produkte. Laut dem „Manager Magazin“ rechnet Finanzvorstand Ralf Thomas mit mehr als 150 Millionen Dollar Kosteneinsparungen.

Der Siemens-Finanzvorstand Ralf P. Thomas spricht zur Presse.<span class="copyright">dpa/picture alliance / Tobias Hase/dpa</span>
Der Siemens-Finanzvorstand Ralf P. Thomas spricht zur Presse.dpa/picture alliance / Tobias Hase/dpa

 

Finanzieren will Siemens den Kauf unter anderem durch Schulden. Der Aufpreis beträgt 19 Prozent über dem Aktienkurs des Unternehmens kurz vor Bekanntwerden der Verkaufspläne. Mehr bezahlt hat Siemens bisher nur für den US-Krebsbehandlungs-Spezialisten Varian.

Analysten skeptisch wegen hoher Bewertung von Altair

Laut dem „Manager Magazin“ bleiben Fragen der Analysten bestehen, wie die hohe Bewertung von Altair innerhalb der Siemens-Struktur gerechtfertigt werden kann. Die Investmentbank Morgan Stanley sieht strategische Vorteile, bleibt jedoch skeptisch bezüglich der ambitionierten Bewertung.

Siemens verkauft Flughafenlogistiksparte

Während Altair von nun an zu Siemens gehört, trennt sich das Unternehmen von seiner Flughafenlogistiksparte. Die Gepäcksortieranlage geht für 300 Millionen Euro an den niederländischen Vanderlande-Konzern. Die Flughafenlogistik erzielte zuletzt mit 2500 Mitarbeitern etwa 550 Millionen Euro Umsatz, berichtet das „Handelsblatt“.