Überraschender Fakt: Darum ist feste Seife hygienischer als Flüssigseife

Feste Seife wird im Vergleich zur Flüssigseife als sowohl ergiebiger als auch umweltschonender angesehen. Doch sind Seifenstücke genauso hygienisch wie das flüssige Pendant?

Handhygiene ist von entscheidender Bedeutung, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife ist eine wirksame Methode, um Bakterien, Viren und andere schädliche Mikroorganismen zu entfernen. Es hilft, Infektionen vorzubeugen und die Gesundheit von uns selbst und anderen zu schützen. Daher ist es ratsam, sich regelmäßig die Hände gründlich mit Seife zu waschen.

Doch was verwendet man am besten für eine optimale Handhygiene: Die im Verruf stehende feste Seife oder die flüssige Variante? Die Antwort im Folgenden.

Feste Seifen werden oft als Quelle für Bakterien betrachtet, da sie nicht nur mit schmutzigen Händen berührt werden, sondern auch ihre feuchte Oberfläche einen idealen Lebensraum für Keime bietet. Allerdings ist ein Seifenstück keineswegs unhygienischer als ein Seifenspender, entgegen der gängigen Meinung.

Laut dem Deutschen Beratungszentrum für Hygiene (BZH) in Freiburg, wie das GEO-Magazin berichtet, beherbergt die feuchte Oberfläche von Seifen in der Tat Keime. Allerdings können sie in der für sie ungünstigen Umgebung auf dem Seifenstück nicht lange überleben. Ernst Tabori, Direktor des BZH, erklärt: "Eine Seife ist ein alkalisches Medium und als solches ein Nährmedium, das Bakterien und Viren - mit Ausnahme einiger weniger exotischer Keime - überhaupt nicht mögen."

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Eine Person, die einen Seifenspender verwendet.
Eine Person, die einen Seifenspender verwendet.

Hingegen überraschend ist, dass in Flüssigseife sogar signifikant mehr Bakterien zu finden sind. Ernst Tabori erklärt, dass sich diese Bakterien aufgrund des Pumpmechanismus der Flasche in Seifenspendern ansammeln können.

Dennoch besteht kein Grund zur Besorgnis. Sowohl die Bakterien auf dem Seifenstück als auch die Keime auf dem Seifenspender können leicht beseitigt werden: Einfach die Hände nach dem Einseifen gründlich reiben und unter fließendem Wasser abspülen. Dadurch werden die Keime sofort abgewaschen.

Unabhängig davon, ob feste oder flüssige Seife verwendet wird, ist regelmäßiges und vor allem gründliches Händewaschen entscheidend. Dazu sollte man die Hände mindestens 20 Sekunden lang einseifen und anschließend mit einem sauberen Handtuch abtrocknen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist die Verwendung von zusätzlichen Desinfektionsmitteln oder antimikrobiellen Zusätzen in Seifen jedoch nicht notwendig.

Das regelmäßige Händewaschen mit Seife kann die Haut stark beanspruchen. Bei häufigem Händewaschen besteht die Gefahr, dass die Haut trocken und rissig wird. Zudem können entzündliche Hautveränderungen wie Handekzeme auftreten. Um die Regeneration der Hautbarriere zu unterstützen, ist es ratsam, die Haut nach jedem Desinfizieren und nach jeder Handwäsche mit einer pflegenden Creme einzucremen. Dies hilft, die Haut zu pflegen und ihre Feuchtigkeit zu bewahren.