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Übungsplatz, Gartenschmuck, Museumsstück: Odyssee einer Tupolew

26 Jahre zierte diese Tupolew Tu-134 den Garten von Ernst Baumann in dem Örtchen Grünz (Mecklenburg-Vorpommern). Der ehemalige Gastronom hatte sich die 29 Tonnen schwere Sowjet-Maschine 1991 aber nicht nur zur Deko gekauft: “Eigentlich wollte ich da ein Café einrichten, aber das Flugzeug ist innen 40 Zentimeter zu niedrig”, sagte er der “Märkischen Allgemeinen”. Nach langer Auseinandersetzung mit dem Gewerbeamt hat der heute 80-jährige seine Pläne aufgegeben, nun kommt der Flieger ins Museum: Er wolle seinen “Nachkommen nicht soviel Schrott hinterlassen”, erklärte der Rentner.

Im Flugplatzmuseum Cottbus wird die Tupolow als größtes Exponat eines der Glanzstücke sein. Dazu hat sie eine recht spezielle Geschichte zu erzählen: Vor der Wende stand sie in einer geheimen Stasi-Kaserne an der Grenze zu Polen. Die ausgemusterte Aeroflot-Maschine hatten die Sowjets 1984 spendiert, damit MfS-Spezialeinheiten darin das Vorgehen bei Flugzeugentführungen trainieren konnten.

Nun wird der Koloss in seine Einzelteile verlegt, im Oktober soll der Transport nach Cottbus erfolgen.