"Kirchenzeitung" entschuldigt sich für Vergleich von Homosexuellen mit Dieben

Rainer Maria Woelki ist der Herausgeber der Kirchenzeitung
Rainer Maria Woelki ist der Herausgeber der Kirchenzeitung

Ein skurriler Vergleich zwischen Homosexuellen und Dieben in der Kölner Kirchenzeitung hat am Wochenende für Furore gesorgt. Jetzt entschuldigte sich das Blatt für den Kommentar.

Mit einem Fauxpas hinsichtlich homophober Äußerungen machte das Erzbistum Köln am Wochenende auf sich aufmerksam. In einem Kommentar der Kirchenzeitung verglich Autor und Chef vom Dienst des Blattes homosexuelle und geschiedene Menschen mit Dieben, das berichtet unter anderem der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

In seinem Kommentar nahm er Stellung zur jüngsten Forderung des „Zentralkomitees der Katholiken (ZdK)“. Sie wollen, dass auch homosexuelle oder geschiedene Paare wertgeschätzt und gesegnet werden und dass die Kirche solche „Lebenswirklichkeiten“ akzeptieren solle. Daraufhin führte der Kommentator einen merkwürdigen Vergleich an, in dem er eine andere inakzeptable Lebenswirklichkeit anführte. In seinem Text schrieb er: „Die Zahl der Einbrüche und Diebstähle steigt Jahr für Jahr, während immer weniger Täter überführt werden können. So erleben viele Menschen heute ihre Lebenswirklichkeit.“

Um sein Argument zu bekräftigen führte er weiter an: „Wer etwas mitgehen lässt, muss sich anscheinend keiner Schuld bewusst sein. Machen doch alle. Damit die Zahlen nicht weiter stören, dringen wir darauf, dass Diebstahl nicht mehr bestraft wird und dass die Täter zu loben sind, weil sie vielleicht für die Playstation ihrer Kinder oder für eine Aufmerksamkeit für ihre Partnerin auf Beutezug gehen. Solches Handeln müsste die Gesellschaft eigentlich wertschätzen.“

Diese Zeilen sorgten prompt für heftige Kritik. So Äußerte sich auch Grünen-Politiker Volker Beck mit einem Leserbrief zu dem Vorfall und nannte ihn eine „Ungeheuerlichkeit“. Jetzt hat sich die Zeitung entschuldigt. Chefredakteur Robert Boecker sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er den Text bedauere. Ebenso bedauere er den Eindruck, den dieser erweckt habe und räumte ein, einen Fehler gemacht zu haben, in dem er den Text absegnete.

Auch der Verfasser entschuldigte sich demnach für seinen Kommentar. Der Herausgeber der „Kirchenzeitung“ ist Kardinal Rainer Maria Woelki. Angeblich soll er jedoch nichts von dem Kommentar gewusst haben, wie Chefredakteur Boecker dem „Kölner Stadtanzeiger“ versicherte.

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