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Obdachloser Blogger erbt Vermögen

Zukünftig will er sich verstärkt seiner Kunst widmen

Mad Mike hat endlich ein Dach über dem Kopf (Bild: Facebook/Mad Mike)
Mad Mike hat endlich ein Dach über dem Kopf (Bild: Facebook/Mad Mike)

Seit 2013 konnte man auf dem Blog des Amerikaners Mike Wille alias Mad Mike mehr über sein Leben auf der Straße erfahren. Doch plötzlich war Schluss mit dem regelmäßigen Schreiben. Der Grund: Ein unerwarteter Geldsegen erreichte den Obdachlosen.

Mike Wille startete im Mai 2013 auf dem Blog „The Ground Score“ über seinen Alltag zu schreiben und erhielt im Laufe der Zeit immer mehr Leser. Nicht nur Menschen in den USA griffen regelmäßig auf seine Seite zu, sondern auch Neuseeländer, Letten, Schotten und Ukrainer, wie Mikes Fanpost bestätigt. Was seine Seite so besonders machte: Der Mann, der sich im Netz nur Mad Mike nannte, erzählte über das harte Leben auf New Orleans Straßen, im US-Bundesstaat Louisiana. Als obdachloser Straßenmusiker bekam er rund um die Uhr Ungerechtigkeiten, Gewaltszenen und Drogenmissbrauch aus nächster Nähe zu sehen.

Doch den letzten Blog-Eintrag auf der Seite verfasste Mad Mike bereits im Oktober 2014. Nachdem es so ruhig um ihn wurde, fragten sich immer mehr Leser, was aus ihm geworden sei. Der britische „The Guardian“ brachte nun Licht ins Dunkel. Im Interview mit dem mittlerweile 36-Jährigen kam heraus, dass seine Mutter Suizid begangen habe. Trotz dessen die beiden keine enge Beziehung hegten, hinterließ sie ihrem Sohn ein Haus in der Nähe von New Orleans sowie 1,8 Millionen US-Dollar.

Gegenüber „ze.tt“ erklärte Mike: „Ich habe mich über das Geld gefreut, aber nicht darüber, wie ich es bekommen habe. Ich wünschte, meine Mutter hätte mir nur ein Zehntel davon gegeben und dafür eine tiefere Beziehung zu mir gehabt.“ Jetzt hat sich Mike von einem Teil des Geldes neue Musikinstrumente und ein Auto gekauft. Außerdem bezahlte er die Schulden seines Onkels ab. Und auch, wenn es für ihn keinen Grund mehr gibt „The Ground Score“ weiterzuführen, da er nicht mehr obdachlos ist, will er weiterhin künstlerisch aktiv sein. „Ich will den Rest meines Lebens damit verbringen, zu schreiben, Grafiken zu basteln und Musik zu machen. Ich denke auch darüber nach, eine Familie zu gründen, jetzt wo ich die Möglichkeit habe, mich um jemanden zu kümmern“, hält er abschließend im Gespräch mit „The Guardian“ fest.

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