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"Spinner", "Schnauze": Leverkusens Schmidt sorgt erneut für Eklat

Roger Schmidt nach seinem Platzverweis inmitten der Fans auf der Hauptttribüne

Er hat es schon wieder getan… Roger Schmidt musste beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen 1899 Hoffenheim (0:3) nach einer deftigen Beleidigung gegen seinen Trainerkollegen Julian Nagelsmann auf die Tribüne und muss nun eine empfindlich lange Sperre fürchten.

Was war passiert? Nach einem Foul an der Mittellinie direkt vor den Trainerbänken sprang Nagelsmann auf und forderte die Gelbe Karte für Übeltäter Wendell.

Schmidt reagierte erbost, wütete sofort zurück. Sein Pech: Über die Außenmikrophone war seine Botschaft an Hoffenheims Trainer klar und deutlich zu vernehmen.

"Was willst du da drüben? Das war gar nichts. Was bist du denn für ein Spinner? Halt doch einfach die Schnauze!", schimpfte Schmidt.

Der vierte Offizielle informierte Schiedsrichter Bastian Dankert über den Vorfall, der Schmidt sofort des Innenraums verwies. Es war bereits der dritte "Platzverweis" für Schmidt, seit er im Sommer 2014 bei Leverkusen anheuerte.

Der Coach wird mit einer längeren Sperre rechnen müssen. Nach seinem letzten Vergehen im Februar beim 0:1 gegen Dortmund bekam Schmidt vom DFB-Sportgericht fünf Spiele Sperre aufgebrummt, zwei davon waren zur Bewährung bis 30. Juni 2017 ausgesetzt. Dagegen hat er jetzt grob verstoßen.

Wiederholungstäter auf Bewährung

Im Spiel gegen Dortmund sorgte Schmidt damals für ein Novum in der Bundesligageschichte, als er sich weigerte, den Platzverweis zu akzeptieren und damit einen vorübergehenden Spielabbruch provozierte.

Konsequenzen vor Vereinsseite habe der Wiederholungstäter nicht zu befürchten, erklärte Sportchef Rudi Völler gleich nach dem Spiel.

"Sie glauben doch nicht, dass wir den Trainer in Frage stellen, weil er in einem Spiel zu einem Kollegen Spinner gesagt hat." Im Gegenteil hofft Völler sogar, dass der DFB nochmals Gnade vor Recht walten lässt.

"Wir müssen in den nächsten beiden Ligaspielen auf unseren Trainer verzichten. Das ist schlimm genug. Ich hoffe nicht, dass es noch eine zusätzliche Strafe gibt. Das wäre meiner Meinung nach auch übertrieben."

Zu große Hoffnungen sollte sich Völler allerdings nicht machen. Die unflätige Beschimpfung und die Tatsache, dass Schmidt beim DFB alles andere als ein unbeschriebenes Blatt ist, dürften die Sperre drastisch ausfallen lassen.