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1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion: SPD kritisiert die Konzeptlosigkeit der Stadt

Über so ein großes Projekt darf nicht am Pokertisch entschieden werden.

Wird der 1. FC Köln seine Heimspiele nach Ablauf des Pachtvertrages im Juni 2024 weiterhin in Müngersdorf austragen, oder will der Verein an anderer Stelle eine eigene Arena bauen? Und ließe sich das Rhein-Energie-Stadion überhaupt auf die vom FC für notwendig erachteten 75.000 Sitzplätze erweitern? Unbefriedigende Informationen Die Fragen beschäftigten Fans ebenso wie Anwohner in der Nachbarschaft des Stadions und die Politiker im Stadtrat. Die SPD hatte die Verwaltung im April unter anderem nach den finanziellen Folgen eines möglichen Umzugs des Erstligisten gefragt – und nahm die Qualität der jetzt vorgelegten Antwort „erschrocken“ zur Kenntnis, wie es in einer Pressemitteilung heißt, „Anscheinend macht sich die Stadtverwaltung keinerlei Gedanken, was mit der Spielstätte nach Ablauf des Vertrags mit dem FC geschehen wird“, kritisiert SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Börschel. Es sei „unverantwortlich, wie hier mit öffentlichem Eigentum umgegangen wird.“ Wert des Stadions nicht zu beziffern Der Bau des Stadions kostete annähernd 120 Millionen Euro. In ihrem Antwortschreiben an die Ratsmitglieder gibt die Verwaltung an, der im Jahr 2024 verbleibende Wert lasse sich derzeit nicht beziffern. Denn Sonderabschreibungen und Investitionen ließen sich nicht vorhersagen. „Die Stadt muss doch wissen, was diese wichtige Großimmobilie wert ist“, so Börschel. „Entweder die Stadtverwaltung hat keinerlei Überblick über ihre Anlagen, oder aber sie hält den gewählten Gremien und der Öffentlichkeit vorsätzlich Informationen vor“, grollt Börschel weiter. Als Erstligist zahlt der FC jährlich 7,9 Millionen Euro Pacht an die Sportstätten-Gesellschaft. Ein leeres Stadion würde den Steuerzahler also Millionen kosten. Der Stadt zufolge lasse sich zwar nicht einschätzen, ob es im Fall eines FC-Weggangs einen Nachfolger als Hauptmieter geben würde. Potenzielle Ersatzmieter nicht in Sicht Doch, so Börschel: „Bei allem Respekt für Vereine wie Fortuna und Viktoria, aber diese spielen ja nun auch finanziell in einer anderen Liga. Geht die Stadt hier allen Ernstes davon aus, dass bis 2024 ein neuer Verein oder sonstiger Mieter aus dem Boden sprießt?“ Die Freien Wähler fordern Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf, dem FC „ein attraktives Verkaufsangebot über den Stadionbau in Müngersdorf zu unterbreiten“. Zudem spricht sich Freie-Wähler-Ratsherr Walter Worthmann dafür aus, die dauerhaft Verlust bringende Sportstätten GmbH aufzulösen und einige deren Immobilien zu verkaufen. Sportstätten GmbH verringert Verluste: Die Kölner Sportstätten GmbH hat ihre Verluste im vorigen Jahr verringern können. Die Bilanz weist einen Fehlbetrag von 3,8 Millionen Euro aus, das sind 1,2 Millionen Euro weniger als 2015. Wie das städtische Unternehmen mitteilte, hätten zwei Faktoren „entscheidend zum hervorragenden Ergebnis beigetragen“. Das Lounge- und Logengeschäft im Rhein-Energie-Stadion sei „sehr erfolgreich“ gewesen, die Erlöse des Geschäftsbereichs hätten sich deutlich erhöht. Einsparungen in nahezu allen Bereichen hätten ebenfalls zu dem guten Ergebnis beigetragen. Zunehmender Beliebtheit erfreuten sich die Stadionführungen. Das wirke sich finanziell zwar nur geringfügig aus, sei aber ein wichtiger Image-Faktor für die Vermarktung des Stadions als Veranstaltungsstätte. Geschäftsführer Lutz Wingerath äußerte sich zuversichtlich, die erfolgreiche Entwicklung fortzusetzen. Man fiebere „den Europapokal-Highlights im Rhein-Energie-Stadion entgegen“....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta