Nach einem überwiegend friedlichen 1. Mai in Berlin haben Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsident Klaus Kandt am Dienstag eine Bilanz der Demonstrationen in Berlin vorgelegt.
Insgesamt wurden 72 Tatverdächtige festgenommen, teilte die Berliner Polizei auf einer Pressekonferenz am Mittag mit. Sie hätten Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten und andere Demonstranten geworfen. 32 Polizeibeamte wurden bei Ausschreitungen verletzt. Kandt wünschte allen verletzten Kollegen via den Kurznachrichtendienst Twitter gute Besserung.
Alles in allem zeigte er sich aber zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes. "Die Zeiten sind vorbei, in denen wir nur ein Feindbild waren", so Kandt. Der G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg habe keinerlei Einfluss gehabt. Im Vorfeld war befürchtet worden, dass sich linke Demonstranten für dortige Protest in Berlin warmlaufen könnten.
Innensenator Geisel sagte: "Die Menschen haben sehr deutlich gemacht: Wir haben keine Lust mehr auf Steineschmeißer und dumpfe Gewalt." Er verteidigte die Entscheidung die "Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration" über das Myfest in Keuzberg ziehen zu lassen. "Die Polizei hat hier mit dem richtigen Augenmaß entschieden". Ein Verbot der Demo hätte die Situation höchstwahrscheinlich eskalieren lassen, so der Senator. "Selbstverständlich wird die Polizei jetzt wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermitteln", sagte er.
In der Nacht zu Die...