Zehn Szenen in Comic-Verfilmungen, die echte Fans zur Weißglut treiben

Der Marvel-Film „The First Avenger: Civil War“ kam beim Publikum hervorragend an, was aber nicht bedeutet, dass Comic-Fans alle Versuche des Unternehmens, die Superhelden auf der großen Leinwand darzustellen, zu schätzen wissen.

Hier sind zehn Filme, die Comic-Kenner im Kino zur Weißglut trieben (mit Kommentaren der Experten).

*ACHTUNG SPOILER*

Jean Grey tötet Professor X in „X-Men: Der letzte Widerstand“

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„X-Men 3 ist eine Katastrophe. Die Phoenix-Saga, auf der es beruht, gehört nämlich zu den besten Handlungsbögen aller Zeiten“, sagt Comicfan Andy Welch über die kultige Dark Phoenix Geschichte aus dem Jahr 1980, in der Jean Grey (Famke Janssen) zur Bösewichtin wird.

Besonders ärgert ihn, dass sie Cyclops tötet und Wolverine Jean ermordet (beides ist im Comic nicht passiert). Ihr geistiger Wettstreit mit Charles Xavier (Patrick Stewart) macht die Sache aber vollends unerträglich – vor allem, als Grey ihren Mentor in Stücke reißt. Ja, die Szene sorgte sicherlich für einen Schockmoment im Film, war dennoch unglaublich ärgerlich.

Superman bricht General Zod in „Man of Steel“ das Genick

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Diese Szene wird immer wieder erwähnt: Superman tötet keine Menschen, nicht wahr? Autor David S. Goyer erzählte dem Nerdist-Podcast: „Wenn man Superman außer Acht lässt, wie könnte man diese Geschichte dann richtig erzählen?… Es ist die schreckliche moralische Situation, gezwungen zu sein, die einzige andere Person der eigenen Rasse zu töten, obwohl man das gar nicht will.“

Fans sind sich weiterhin uneinig.

Halle Berrys Akzent verändert sich in „X2“

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Im ersten „X-Men“ film hatte die von Berry dargestellte Figur einen leicht afrikanischen Akzent, der in der Fortsetzung allerdings verschwunden war.

„Ja, das haben wir bemerkt“, sagt Rollo.

Das Problem, das viele Comic-Fans ärgerte, entstand wahrscheinlich, da Berry zwischen den beiden Filmen einen Oscar gewann und damit zum Promi wurde. So viel Text mit einem gespielten Akzent widergeben? Pfffftttt.

Batman verwendet in „Batman v Superman: Dawn of Justice“ eine Pistole

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Ceri Thomas erklärt, dass ihn am aktuellsten Film besonders die „ständige Verwendung von Feuerwaffen“ stört – vor allem, da Batman dafür bekannt ist, mit a) seinen Fäusten und b) seinen Gadgets zu kämpfen, anstatt zu normalen Waffen zu greifen.

Da der Regisseur Zack Snyder (siehe oben) war, ist es aber wenig überraschend, dass das normale Verhalten der Figur zu Kinozwecken verändert wurde.

Daredevil lässt im Film aus dem Jahr 2003 jemanden auf den Gleisen sterben

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„DD tötet nicht“, sagt Marcus voller Überzeugung und bezieht sich damit auf die Szene, in der der von Ben Affleck dargestellte maskierte Held einen Bösewicht auf die U-Bahn Gleise wirft und zusieht, wie dieser überrollt wird.

Jeder, der die aktuelle Netflix-Serie gesehen hat, weiß, dass Daredevil alles unternimmt, um niemals für einen Todesfall verantwortlich zu sein.

Judge Dredd nimmt im Film aus dem Jahr 1995 seinen Helm ab

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Sylvester Stallones Darstellung von Dredd wurde generell nicht gut aufgenommen – nicht nur die Helmgeschichte. Für Fans der brutalen Figur aus 2000 A.D. war die Tatsache, dass fast den ganzen Film über Slys Gesicht (und nicht nur seine hängenden Mundwinkel) zu sehen war, jedenfalls Grund genug, sich über den Film lustig zu machen.

Superman dreht am Ende des Films aus dem Jahr 1978 die Zeit zurück

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Christopher Reeves Debüt als Kal-El ist eigentlich der perfekte Superheldenfilm – bis zum großen (und emotionalen) Finale, als Lois Lane bei einem Erdbeben stirbt und Superman so schnell um die Erde fliegt, dass er die Zeit umkehrt.

Warum tut er das dann nicht immer, wenn etwas Schlimmes passiert? Regisseur Richard Donner gab später zu, dass das Ende aus „Superman II“ stammt, welches zur selben Zeit gedreht wurde. Der erste Film hätte eigentlich mit einem Cliffhanger enden sollen.

Das Gastauftritt von Ink in „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“

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„Warum entscheiden sie sich für einen Gaststar, den die Fans hassen?“, fragt sich Rollo und bezieht sich damit auf die kurze Szene von Eric Gitter alias Ink (gespielt von Gregg Lowe), dessen Superkräfte aus seinen mutierenden Tattoos stammen.

„Ink ist die X-Men Figur, die am häufigsten verspottet wird“, fügt er hinzu.

Die Präsentation des organischen Netzwerfers von Spider-Man

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In den Comics baut Peter Parker (mit Ausnahme einer vielkritisierten Geschichte aus dem Jahr 2014) mechanische Netzwerfer, die mit Netzen bestückt werden.

Im Film aus dem Jahr 2002 ist allerdings zu sehen, dass Spideys Netze aus seinem Körper schießen.

Schrecklich und falsch, sagt Jamie Riordan.

Was Spider-Man betrifft, könnte man natürlich argumentieren, dass der Biss in „Spider-Man 3“ (als er tanzt, nachdem er mit dem Giftanzug in Kontakt kommt) zu den dümmsten Momenten aller Superheldenfilme gehört. Fans der ursprünglichen Comics finden organische Netze aber wesentlich schlimmer.

Batman verrät vielen verschiedenen Frauen in mehreren Filmen seine Identität

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Diese Tatsache stört Simon Ragoonanan ganz besonders. Der eigentlich geheimnisvolle Caped Crusader verrät Vicki Vale (Kim Basinger) in Tim Burtons „Batman“ aus dem Jahr 1989, Catwoman in „Batman Returns“ und „The Dark Knight Rises“ sowie in „Batman Begins“ und „Batman Forever“, dass er Bruce Wayne ist.

Wozu benötigst du eine geheime Identität, wenn du sie jeder Frau, die dir gefällt, verrätst, Bruce?

Bildnachweise: Rex_Shutterstock, Warner Bros., Sony, 20th Century Fox

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