'100.000 Euro in bar' - rechtspopulistischer EU-Abgeordneter Alvise Pérez als Steuerbetrüger?

'100.000 Euro in bar' - rechtspopulistischer EU-Abgeordneter Alvise Pérez als Steuerbetrüger?

Gegen den spanischen Europaabgeordneten Alvise Pérez wird wegen mutmaßlich illegaler Finanzierung seiner rechtspopulistischen Partei "Se Acabó la Fiesta" (SALF) für die Europawahlen am 9. Juni ermittelt. Die Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichtshofs leitete die Ermittlungen ein, nachdem sie Hinweise auf ein Verbrechen gefunden hatte.

Der Kryptowährungsunternehmer Álvaro Romillo soll am 27. Mai, wenige Tage vor den Europawahlen, die 100.000 Euro persönlich an Alvise übergeben haben. Spanische Medien berichten, dass Alvise von Romillo im März kontaktiert worden sein soll, um eine digitale Geldbörse zu erstellen, die es ihm ermöglichen würde, "anonyme und verschlüsselte" Gelder zu erhalten.

Eine Drittel Million um 'nach Brüssel' zu kommen

Alvise hat auf Telegram zugegeben, diesen Betrag "als Freiberufler ohne Rechnung" erhalten zu haben, wofür er eine Strafe von 25 Prozent der Gesamtsumme zahlen müsste.

Alvise sagt, Romillo habe sich mit der Staatsanwaltschaft abgesprochen, um einer Untersuchungshaft wegen Betrugs zu entgehen, indem er den Abgeordneten beschuldigte, das Geld zur Finanzierung seiner Wahlkampagne erhalten zu haben.

Nach Angaben des Geschäftsmannes, der Unterlagen vorgelegt hat, die einen regelmäßigen Kontakt zwischen den beiden belegen, hat Alvise ihm gesagt, dass er zwischen 300.000 und 360.000 Euro benötige, um als Kandidat für Brüssel zu starten. Laut den von der spanischen Presse veröffentlichten Nachrichten bat Alvise um Gelder, die nicht vom Rechnungshof kontrolliert werden konnten.

Zwist in der spanischen Kryptobranche

Das spanische Parteienfinanzierungsgesetz verbietet es ein und derselben Person, Spenden von mehr als 50.000 Euro pro Jahr zu tätigen. Darüber hinaus müssen alle Spenden, die 25.000 Euro übersteigen, dem Rechnungshof gemeldet werden.

Der Auslöser für Romillos Vorgehen gegen Alvise soll die Klage der Vereinigung der Kryptowährungsnutzer letzte Woche gegen den Madeira Invest Club gewesen sein, das Unternehmen von Álvaro Romillo, das plötzlich geschlossen wurde.