iPhone und Google Pixel im Vergleich: Was die Herstellung der Top-Phones wirklich kostet

Viele Handy-Flaggschiffe liegen preislich im vierstelligen Bereich. Die einzelnen Bauteile der Geräte sind aber nur zum Teil für den Preis verantwortlich. Eine Auswertung zeigt, wie viel Google Pixel 9 Pro und iPhone 16 Pro in der Herstellung kosten.

Das japanische Wirtschaftsportal Nikkei hat die sogenannte "bill of materials" (BOM) für das Google Pixel 9 Pro (zum Test) und das Apple iPhone 16 Pro (zum Test) analysiert. BOM meint in diesem Fall die Stückliste in Bezug auf die Kosten der einzelnen Bauteile. Daraus ergibt sich ein Richtwert dafür, welche Herstellungskosten Google und Apple für ihre Top-Modelle haben – die teils erheblichen Kosten für Entwicklung, Vertrieb oder Marketing fehlen hier also.

Der reine Materialpreis für das Google Pixel 9 Pro liegt demnach bei umgerechnet rund 380 Euro. Größter Kostenpunkt ist der Tensor-G4-Prozessor für umgerechnet rund 75 Euro pro Stück. Google steht mit dem selbst entwickelten Chip aber deutlich besser da als viele Konkurrenten. So verlangt Hersteller Qualcomm für den neuen Snapdragon 8 Elite laut Berichten fast 200 US-Dollar, also etwa 185 Euro. Auch Apples eigener mobiler Prozessor ist deutlich teurer.

Apple zahlt bei vielen Bauteilen mehr

Das Smartphone Apple iPhone 16 Pro steht auf einem Tisch
Das Smartphone Apple iPhone 16 Pro steht auf einem Tisch

Für das Samsung-OLED-Display des Pixel-Geräts zahlt Google laut Analyse umgerechnet rund 70 Euro, die Kamerakomponenten machen zusammen fast 60 Euro aus. Insgesamt seien die Materialkosten für das Google Pixel 9 Pro rund 11 Prozent niedriger als für das Google Pixel 8 Pro (zum Test). Der Vergleich hinkt aber, da das diesjährige Pro-Modell ein kleineres Display und einen kleineren Akku hat. Der echte Nachfolger ist das Google Pixel 9 Pro XL (zum Test).

Auf jeden Fall zahlt Google aber weniger als Apple. Die "bill of materials" für das iPhone 16 Pro liegt laut dem Bericht bei umgerechnet etwa 530 Euro. Der A18-Prozessor kostet demnach rund 125 Euro pro Stück – Apples selbst entwickelter Chip ist also gut 80 Prozent teuer als der von Google. Die Displays kommen auch hier von Samsung, Apple hat aber Kosten von umgerechnet mehr als 100 Euro pro OLED-Panel. Die Kamerakomponenten liegen demnach bei etwa 85 Euro.

Das Material macht nur einen Teil der Kosten aus

Eine Person hält das Smartphone Google Pixel 9 Pro in der Hand.
Eine Person hält das Smartphone Google Pixel 9 Pro in der Hand.

Das Google Pixel 9 Pro hatte in Deutschland einen Startpreis von 1.099 Euro. Zieht man die mutmaßlichen 380 Euro Kosten für die Bauteile ab, bleiben also rund 720 Euro. Google hat Ausgaben für die Forschung und Entwicklung – sowohl für das Smartphone als auch für den eigenen Tensor-Prozessor und für vieles mehr. Weiter kommen die Kosten für Vertrieb und Marketing hinzu. Was unter dem Strich als echter Profit herausspringt, weiß nur Google.

Für das iPhone 16 Pro in seiner günstigsten Ausführung möchte Apple in Deutschland 1.199 Euro haben. Nach Abzug der potenziellen 530 Euro Materialkosten bleiben also etwa 670 Euro.

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