1.000 Euro Maschine wirklich nötig? Kaffeevollautomaten-Testsieger und Preis-Leistungs-Sieger im Vergleich

Kaffeevollautomaten können sauteuer sein: Top-Geräte kosten 1.000 Euro oder sogar weitaus mehr. Braucht es so viel Geld für einen guten Espresso? Wir vergleichen unseren aktuellen Testsieger mit unserer Preis-Leistungs-Empfehlung.

Teuer vs. preiswert: Welche Maschine macht den besseren Kaffee?

Zwischen einem Testsieger und einem Preis-Leistungs-Sieger liegen oft Welten, vor allem in Sachen Ausstattung: Teure Modelle warten mit vielen Funktionen auf. Große Displays zeigen Wartungshinweise an, geben Tipps zur richtigen Milchschaumzufuhr und bieten Dutzende vorgefertigte Rezepte. Auch gekühlte bzw. zimmertemperierte Drinks finden sich eher bei den hochpreisigen Maschinen. Bei günstigeren Modellen sieht es da eher schwach aus, in der Regel müssen Sie die Ausgabe durch manuelles Feintuning zwischen Espresso, Lungo, Kaffee und anderen Getränken einstellen. Dadurch kommen Sie auf ähnliche Ergebnisse, es erfordert jedoch mehr Know-How und Geduld. Auch kommt nicht jedes günstige Gerät mit einem automatischen Milchaufschäumer.

In einer Hinsicht können aber auch Preistipps für wenige hundert Euro einem Flaggschiff den Kaffee reichen: in Sachen Geschmack. Hier kann selbst ein günstiger Kaffeevollautomat abräumen und ein teurer versagen. Dabei ist wichtig zu beachten: Günstigere Automaten neigen eher zu ungleichmäßigen Ergebnissen und gröberen Einstellungen. Das kann jeweils gut zu Ihrer Lieblingsbohne passen oder ruiniert diese. Teurere Geräte bieten oft mehr Optionen für Feineinstellungen – eine Garantie für guten Geschmack ist das aber nicht.

Wir stellen Ihnen hier den aktuellen Testsieger vor und vergleichen ihn mit dem aktuellen Preistipp. Weitere Modelle sowie Kauftipps finden Sie in unserem Kaffeevollautomaten-Test.

Zur vollständigen Bestenliste aller Kaffeevollautomaten

CHIP Testcenter: So testet CHIP Kaffeevollautomaten

Einen leckeren Kaffee zu machen, ist natürlich die Hauptaufgabe einer guten Maschine. Darum widmen wir dem Thema später noch ein ganzes Kapitel. Aber alleine der Geschmack genügt uns nicht. Denn wer nur guten Kaffee will, sollte zu einer Siebträgermaschine greifen. Besitzer eines Kaffeevollautomaten wollen dagegen auch noch Komfort. Darum legen wir außerdem viel Wert auf die Ausstattung, die Handhabung und wie gut sich die Maschine reinigen lässt.

 

Geschmack und Bezug (25%): Für den Geschmackstest bewertet ein ausgebildeter Kaffee-Sommelier den Geschmack am Espresso. In die Bewertung fallen Merkmale wie die geschmackliche Ausgewogenheit, die Säure und der Körper mit ein. Wir verwenden zum Testen immer die gleiche Röstung  (70/30-Mischung aus Sao Silvestre und Java Robusta aus Brasilien und Indonesien). Als Referenz dafür, wie sich das Potential der Test-Röstung maximal entfalten kann, dient eine Siebträgermaschine von ECM. Weiterhin fließen die Temperatur und die gesamte Bezugszeit in diese Wertung, also inklusive Aufheizzeit.

 

Wartung (25%): Wer einen Kaffeevollautomaten kauft, muss diesen ständig reinigen. Glücklicherweise nehmen moderne Geräte dem Anwender schon viel Arbeit mit Reinigungsprogrammen ab. Einige Handgriffe lassen sich aber nicht automatisieren. Wir prüfen, wie lästig eine Reinigung ist. Einige Automaten etwa verteilen Kaffeepulver munter im gesamten Innenraum, oder kippen triefend nassen Trester in den Auffangbehälter – beides Rezepte für schnellen, ekelhaften Schimmelbefall. Wir schauen auch, ob der Auslauf lange nachtropft oder ob der Kaffee (inklusive Cappuccino) wild herumspritzt und alles einsaut. Zuletzt prüfen wir, ob eine automatische Gerätereinigung existiert und wie leicht diese zu benutzen ist.

 

Komfort (25%): Ein gut bedienbarer Kaffeevollautomat hat intuitive Schaltflächen und auch ein Gast versteht auf den ersten Blick, wie er an seinen Latte Macchiato kommt. Außerdem lässt er den Benutzer nicht lang beim Aufheizen warten, verbraucht im Idle wenig Energie und mahlt so leise, dass niemand davon aufwacht. Hier bewerten wir auch, welche Aspekte (Wasser, Temperatur, etc.) sich alles einstellen lassen. Was wir nicht bewerten, ist die Bezugszeit: Da die Wassermenge für den Geschmack verantwortlich ist, gibt es hier kein Gut oder Schlecht. Ein toller Espresso braucht eben auch mal ein paar Sekunden länger.

 

Ausstattung (25%): Hier brillieren Vollautomaten im Vergleich zu anderen Modellen. Wir bewerten sämtliche Komfort-Features: Wie viele Rezepte gibt es und lassen sich persönliche Profile abspeichern? Wie gut ist das Display, wie viele Mahlgrade gibt es und sind Wasser- und Bohnenbehälter groß genug? Auch ein installierbarer Wasserfilter spielt eine Rolle. Nicht zuletzt messen wir etwas, das auf einige banal wirken mag: die maximale Tassenhöhe. Denn es wäre ärgerlich, wenn Ihr hohes Lieblingskaffeeglas nicht unter den Auslass passen würde.

 

Wichtig: Die beste Maschine der Bestenliste ist für Ihre Ansprüche vielleicht gar nicht notwendig. Eine hohe CHIP-Wertung bezieht sich auf das maximale Potenzial, das eine Maschine haben kann. Wenn Sie beispielsweise nur Espresso ohne Milchzusatz trinken, dann ist die Ausstattungswertung für Sie nicht essentiell. Sie können unsere Bestenliste übrigens nach eigenen Vorlieben gewichten und sortieren.

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